Tatenlos

Cybercrime: Ein Drittel der Opfer reagiert nicht

Web
02.01.2023 14:01

Schadsoftware, Betrug beim Online-Shopping oder Beleidigungen in sozialen Netzwerken - drei von vier Internetnutzerinnen und Internetnutzern (75 Prozent) waren 2022 von Cyberkriminalität betroffen. 22 Prozent gaben an, keine solchen Erfahrungen gemacht zu haben. Im Vorjahr waren es 21 Prozent, 2020 noch 34 Prozent, 2019 sogar 40 Prozent.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des deutschen Digitalverbandes Bitkom. Fast die Hälfte der Internutzerinnen und -nutzer berichtete demnach, dass persönliche Daten ungefragt weitergeben wurden (46 Prozent). Viele wurden zudem Opfer von Betrug, sowohl beim Online-Einkauf (29 Prozent) als auch bei Geldgeschäften wie Online-Banking oder dem Missbrauch der eigenen Kontodaten (13 Prozent). Bei rund einem Viertel (27 Prozent) wurde der Computer mit Schadprogrammen wie Viren infiziert, 17 Prozent bemerkten solche Vorfälle auf dem Smartphone.

Von Ransomware-Attacken betroffen waren 2 Prozent auf dem Smartphone und 1 Prozent auf dem Computer. Bei 9 Prozent wurden Zugangsdaten zu Online-Diensten ausspioniert, 3 Prozent mussten erleben, wie sich andere Personen online unter ihrem Namen für sie ausgegeben haben. Auch in der direkten Interaktion mit anderen Onlinern gab es zahlreiche strafbare Handlungen. So wurden 23 Prozent im Internet massiv beleidigt oder angegriffen, 9 Prozent wurden sexuell belästigt - mit 13 Prozent waren hier Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer (6 Prozent).

Ein Drittel der Opfer reagiert überhaupt nicht
Ein Drittel der Betroffenen (32 Prozent) reagierte auf die Vorfälle übrigens überhaupt nicht, rund die Hälfte (56 Prozent) suchte das Gespräch mit Freunden und Bekannten und 6 Prozent machten andere auf die Vorfälle aufmerksam, etwa mit Beiträgen in sozialen Netzwerken. Ebenfalls knapp die Hälfte (47 Prozent) wandte sich an das Unternehmen, das in Zusammenhang mit der kriminellen Aktivität stand, etwa die Social-Media-Plattform, die Bank oder der E-Mail-Anbieter.

18 Prozent löschten oder kündigten ihren Account bei dem betreffenden Unternehmen, rund ein Fünftel (18 Prozent) erstattete Strafanzeige bei der Polizei gestellt, 9 Prozent wandten sich an andere Behörden und 1 Prozent schaltete einen Rechtsanwalt ein. Praktisch niemand (0,1 Prozent) gab an, auf Forderungen der Kriminellen eingegangen zu sein. 

Gesunder Menschenverstand
„Wer sich im Internet bewegt, muss damit rechnen, auf Cyberkriminelle zu treffen. Deshalb ist es wichtig, dass alle entsprechende Sicherheitsmaßnahmen treffen - das reicht von der Verwendung sicherer Passwörter über die Installation von Virenschutzsoftware bis zur sparsamen Weitergabe persönlicher Informationen“, kommentierte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder die Umfrageergebnisse.

„Aber auch gesunder Menschenverstand hilft gegen Cyberkriminelle. Wie in der analogen Welt gilt auch im Digitalen: Sind Angebote zum Beispiel von Online-Shops einfach zu gut, um wahr zu sein, sollte man die Finger weglassen. Und wer online von entfernten Verwandten oder Bekannten um Geld gebeten wird, sollte prüfen, ob es sich dabei wirklich um die vorgeblichen Personen handelt.“

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