Fußball-Legende Franz Beckenbauer verzichtet auf eine Reise zur Trauerfeier für seinen früheren Mitspieler Pelé nach Brasilien. „Ich würde es gerne tun, aber einen so langen Flug lässt meine Gesundheit leider nicht zu. Ich werde meinen Freund im Herzen auf seinem letzten Weg begleiten“, sagte Beckenbauer in einem Interview der „Bild am Sonntag“.
Zuletzt hatten der 77-jährige Deutsche und der im Alter von 82 Jahren gestorbene Brasilianer weniger Kontakt, „weil wir ja beide angeschlagen waren“, sagte Beckenbauer: „Aber eine solche Freundschaft hält trotzdem ein Leben lang. Uns bleiben ja die schönen Erinnerungen.“
Pelé habe ihn immer „meinen weißen Bruder“ genannt, erinnerte sich Beckenbauer: „Und so war er auch, wie ein Bruder. Selbst zu wildfremden Menschen strahlte er eine Herzlichkeit aus.“ 1977 spielten Beckenbauer und Pelé zusammen bei New York Cosmos in den USA.
Indes wurden in der Hafenstadt Santos die Vorbereitungen für die Totenwache begonnen. Am Wochenende stellten Arbeiter auf dem Spielfeld des Estádio Urbano Caldeira im Stadtteil Vila Belmiro bereits zwei große Pavillons auf, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete. Auf den Tribünen wurden Banner mit der Aufschrift „Es lebe der König“ und „Pelé 82 Jahre“ sowie ein Bild des Ausnahmespielers im Trikot mit der Rückennummer 10 aufgehängt. Bei der Totenwache soll Pelés Leichnam in der Spielfeld-Mitte aufgebahrt werden.
Ab Montag um 10 Uhr (Ortszeit) können die Fans dann von dem dreimaligen Fußball-Weltmeister Abschied nehmen. Einsatzkräfte der Militärpolizei und der Feuerwehr werden die Leiche von Pelé zuvor vom Hospital Albert Einstein in São Paulo in das etwa 80 Kilometer entfernte Stadion seines langjährigen Vereins FC Santos bringen. Die Totenwache soll 24 Stunden dauern.
Am Dienstag wird eine Trauerprozession den Leichnam durch das Viertel, in dem Pelés 100-jährige Mutter noch immer lebt, zu dem Friedhofs-Hochhaus Memorial Necrópole Ecumênica bringen. Dort soll Pelé dann im Kreis der Familie beigesetzt werden. In dem 14-stöckigen Friedhofsgebäude liegen bereits mehrere Angehörige von Pelé und sein langjähriger Sturmpartner Coutinho.
Pelé war am Donnerstag im Alter von 82 Jahren nach langer Krankheit einem Krebsleiden erlegen. Die brasilianische Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Der Weltverband FIFA rief die Organisatoren von Fußball-Wettbewerben weltweit zu einer Schweigeminute vor jedem Spiel am Wochenende und in der kommenden Woche zu Ehren der gestorbenen Ikone Pelé auf.
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