Bei vielen in Österreich wird jetzt nach dem Weihnachtsfest das Geld knapp, dann landen selbst die Geschenke beim Pfandleiher.
Nach knapp drei Jahren Corona und fast einem Jahr Ukrainekrieg gehen vielen die liquiden Mittel aus. Experten sind überzeugt: Die Krise ist längst in der Mittel-, wenn nicht sogar in der Oberschicht angekommen. Die veränderten Kundenströme lassen darauf schließen. „Mittlerweile werden Lebensversicherungen und Porsches mit Werten im sechsstelligen Bereich versetzt“, so eine Insiderin. Das seien hauptsächlich Geschäftstreibende, die jetzt dringend Liquidität im Unternehmen bräuchten. Die Gründe dafür sind vielfältig: „Vielleicht warten einige auch noch auf Unterstützung oder Förderungen.“
Vor allem Elektrogeräte betroffen
Das Onlinepfandhaus „Cashy“ warnt nun vor einer anderen Gefahr. Rund um Weihnachten werden nämlich verstärkt klassische Geschenke kurzfristig zu Geld gemacht. „Am deutlichsten steigen die Zahlen bezüglich Unterhaltungselektronik, hier sind es 30 Prozent“, so Gründer Patrick Scheucher. „Hier werden wohl vermehrt Weihnachtsgeschenke verpfändet.“ Die Kategorien, bei denen ein starker Anstieg zu sehen ist, sind tatsächlich typische Geschenke: Smartwatches werden im Jänner um 50 Prozent häufiger, Spielekonsolen um 67 Prozent. Fernseher sogar um 140 Prozent häufiger verpfändet.
Pfandkredite sind eine gute Möglichkeit, um kurzfristige Finanzierungsengpässe zu überbrücken.
Patrick Scheucher, Gründer vom Online-Pfandhaus „Cashy“
Wie sich dieser Trend vor dem Hintergrund der aktuellen Energie- und Wirtschaftskrise entwickeln wird, ist noch unklar. Patrick Scheucher erwartet aber auch für den kommenden Jänner einen Anstieg bei der Nutzung des Cashy-Services: „Pfandkredite sind eine gute Möglichkeit, um kurzfristige Finanzierungsengpässe zu überbrücken.“
Lichtblick: Patrick Scheucher betont, dass die eingesetzten Güter in den allermeisten Fällen auch wieder an ihre Besitzer zurückgehen: „82 Prozent der verpfändeten Waren werden wieder ausgelöst.“
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