Weniger Parkplätze

So will Graz Autos aus der Stadt drängen

Steiermark
30.11.2022 06:00

Die rot-grün-rote Stadtregierung in Graz hat sich der Neuverteilung des öffentlichen Raums verschrieben. Parkplätze werden sukzessive reduziert, nächstes Jahr werden auch Zonen ausgeweitet und die Parkgebühren erhöht. Was Autofahrern in Graz blüht.

In der Landeshauptstadt einen Parkplatz zu finden, kann ordentlich Nerven kosten, gerade jetzt in der Adventzeit. Einfacher wird es für Autofahrer künftig nicht - im Gegenteil. Und das ist politisch durchaus gewollt: Den Platz in der Stadt neu verteilen ist im Koalitionsabkommen der rot-grün-roten Regierung niedergeschrieben - und für die grüne Verkehrsstadträtin und Vizebürgermeisterin Judith Schwentner ist die Reihung klar: An erster Stelle kommen die Fußgänger, gefolgt von Radfahrern, öffentlichem Verkehr und als Schlusslicht das Auto. „Eine Stadt der Zukunft wird eine Stadt mit viel weniger Autos sein. Wir sehen das gerade international an vielen Städten wie Paris, New York oder Amsterdam“, erklärt Schwentner.

Mehr Begegnungszonen, weniger Parkplätze
Langsam macht sich dieses Ansinnen auch im Stadtbild bemerkbar. Wo eine Straßenbaustelle fertig wird, sind oft Parkplätze zugunsten Bäumen oder breiteren Radwegen verschwunden. Nächstes Jahr startet dann die Großbaustelle für eine neue Tram-Route durch die Innenstadt, um die Herrengasse zu entlasten. Im Zuge dessen werden alleine in der Neutorgasse 78 Parkplätze wegfallen.

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Eine Stadt der Zukunft wird eine Stadt mit viel weniger Autos sein. Wir sehen das gerade international an vielen Städten wie Paris, New York oder Amsterdam

Verkehrstadträtin Judith Schwentne (Grüne)

Nur einen Steinwurf entfernt wird ein Teil der Kaiserfeldgasse in eine Begegnungszone umgestaltet. Das bedeutet stark eingeschränkten Autoverkehr und weit weniger Stellplätze. Solche Zonen werden 2023 etwa auch in der Zinzendorfgasse bei der Uni und im oberen Teil der Schönaugasse umgesetzt. Für Anrainer und Wirtschaftstreibende werde es aber Lösungen geben, heißt es aus dem Büro der Verkehrsstadträtin. Zudem plane man einen „Garagengipfel“, wo das Platz-Potenzial in Tiefgaragen ausgelotet werden soll.

„Haben zu wenig Tiefgaragen“
Kritische Stimmen zum Anti-Auto-Kurs Schwentners kommen unter anderem von der ÖVP: „Man kann nicht einfach Stellplätze wegnehmen und keine Alternativen anbieten. Wir haben zu wenig Hoch- und Tiefgaragen, auch wenn die Frau Vizebürgermeisterin etwas anderes behauptet“, sagt ÖVP-Gemeinderätin Daniela Gmeinbauer.

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„Man kann nicht einfach Stellplätze wegnehmen und keine Alternativen anbieten. Wir haben zu wenig Hoch- und Tiefgaragen, auch wenn die Frau Vizebürgermeisterin etwas anderes behauptet“

ÖVP-Gemeinderätin und Grazer Wirtschaftsbund-Obfrau Daniela Gmeinbauer

Was Autofahrern in Graz nächstes Jahr auch fix ins Haus steht, ist eine Ausweitung der gebührenpflichtigen Parkzonen sowie einen Preisanstieg bei Parktickets. Zudem wird das kostenlose Parken für E-Autos fallen. Im Frühjahr soll es an die Umsetzung gehen. 

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