Bobrafting im Test

Eine echte Achterbahnfahrt im Innsbrucker Eiskanal

Eine neue Idee macht es Nicht-Athleten möglich, die Bobbahn in Innsbruck-Igls hautnah und trotzdem gut gepolstert zu erleben. „Krone“-Redakteurin Nicole Greiderer hat das „Bobrafting“ getestet.

Wenn man eine Kiste in Schaumstoff packt und sie ohne Pilot mit bis zu 90 km/h den Eiskanal hinunter schubst, dann klingt das erstmal gefährlich. „Da kann nichts passieren. Wir haben alles versucht, aber das Ding ist nicht zum Umkippen zu bringen“, versichert mir Thomas Mayer. Er ist der Bahnleiter in Igls und weiß, wie man das sogenannte Bobraft in Fahrt bringt. „Je schwerer, desto schneller sind wir – und desto mehr Spaß macht es.“

Dank Anschiebern geht es rasant in die erste Kurve
Spaß scheint es vor allem den drei Bahnmitarbeitern zu machen, die alles geben, um unser Bobraft mit möglichst viel Tempo in den Eiskanal zu schieben. Bei der Einfahrt werden wir ordentlich durchgeschüttelt: Auf der Suche nach der richtigen Spur rummst das Bobraft gegen beide Seiten des Eiskanals. Nach ein oder zwei Kurven nimmt die Kiste richtig Fahrt auf und wir sausen wie auf einer Achterbahn durch die Rinne. Der Fahrtwind treibt mir Tränen in die Augen, aber die Pole Position hat auch Vorteile: Ich sehe schon von Weitem, dass wir gleich durch eine Kurve schießen und kann mich darauf vorbereiten, dass mich die Fliehkraft gleich tief in den Sitz drückt.

Beim Aussteigen grinsen meine Mitfahrer und ich trotz der weichen Knie über beide Ohren.

„Das ist eine ganz andere Dimension“
Der Bahnmitarbeiter und die Skeleton-Pilotin kennen die Bobbahn in- und auswendig und waren trotzdem überrascht: „Obwohl es im gleichen Eiskanal ist, ist das eine ganz andere Dimension“, findet Annia Unterscheider. „Es ist zwar weniger schnell, aber man spürt den Speed ganz anders, da man aufrecht sitzt und viel mehr sieht.“

Ihr Skeleton jagen Piloten wie Annia normalerweise mit weit über 100 Sachen durch den Kanal, ein Rennbob schafft noch mehr. Aber auch eine Tour mit dem Bobraft bringt Adrenalin-Junkies auf ihre Kosten. Eine tolle Erfahrung für mich.

Wer Lust und Interesse hat: alle Infos unter www.olympiaworld.at