Selbst wenn Urnenbestattungen zunehmen, geht Steinmetzen die Arbeit nicht aus, denn es gibt viele Alternativen und Renovierungen. Dennoch klagt die Branche über Nachwuchssorgen.
„Dass sich immer mehr Leute für Urnenbeisetzungen entscheiden, hat sich vor allem in den vergangenen zehn Jahren entwickelt. Unser Handwerk wird aber trotzdem immer gebraucht werden“, sagt Marco Pototschnig, Inhaber von Grabsteine Wopl. Der gelernte Steinmetz, der bereits als siebenjähriges Kind im Betrieb seines Onkels seine Berufung erkannt hat und die Firma seit sechs Jahren leitet, hat volle Auftragsbücher.
Alternativen zu Urnen-Nischen
„Als Alternative zu den Nischen werden Urnen auch in bereits bestehende Gräber gelegt, oder in Stelen, die überirdisch aufgestellt werden, integriert. Manche lassen aber auch komplett neue Erdgräber errichten, wo sogar anstelle eines Sargs die Urne beigesetzt wird.“ Für viele Hinterbliebene sei diese Variante – im Vergleich zu einer gewöhnlichen Einbuchtung in die Mauer – einfach wertiger, könne aber dennoch pflegeleicht sein.
Von Grabsteinen bis zum Friedensforst
Doch auch Renovierungsarbeiten von alten Ruhestätten zählen zum Berufsalltag eines Steinmetzes. „Bestehende Grabsteine werden überarbeitet, wieder hergerichtet, oder komplett ausgetauscht. Es gibt immer was zu tun. Selbst für jene, die in einem Friedensforst bestattet werden, fertigen wir oft Gedenktafeln in Form von Büchern oder Herzen an. So haben Hinterbliebene, auch wenn die Verstorbenen woanders liegen, eine greifbare Erinnerung“, so Pototschnig, der für sein sechsköpfiges Team noch Verstärkung sucht.
Gute Jobaussichten
Die Branche habe generell Nachwuchssorgen „Vor allem Schriften-Graveure werden immer benötigt. Wir brauchen im Betrieb auch einen Steinmetz, der gar nicht ausgebildet sein muss, denn ich habe auch schon viele Mitarbeiter angelernt und alle machen einen tollen Job. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass die Arbeit auch körperlich anstrengend ist. Aber die Berufschancen in unserer Branche sehen auch für die Zukunft sehr gut aus“, ist der Klagenfurter überzeugt.
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