Biologe warnt

Rekord-Hitze im Oktober sorgt für Stress in Natur

Steiermark
01.11.2022 07:30

Viel zu heiß, viel zu trocken: So fällt die Wetter-Bilanz für den beinahe sommerlichen Oktober 2022 aus. Aber was bedeutet das für die Umwelt? Wir haben bei Experten nachgefragt.

Drei Grad wärmer als im langjährigen Schnitt war der Oktober in der Steiermark (siehe links), am Schöckl waren es sogar 4,5 Grad zu viel, sagt Friedrich Wölfelmaier von der ZAMG in Graz. „Der Oktober ist zwar ein Ausreißer, aber die Tendenz ist klar: In den letzten zwei, drei Jahrzehnten ist die Erderwärmung eindeutig sichtbar.“

Fakt ist auch: Für viele Tiere und Pflanzen ist das ungewohnt warme und trockene Wetter eine Belastung. „Es stört den Rhythmus vieler Organismen, die dann länger aktiv bleiben“, sagt Wolfgang Paill, Zoologe und Leiter der Naturkunde-Abteilung des Universalmuseums Joanneum. Schnecken überwintern dadurch etwa nicht mehr in Ei-Form, sondern als Jungtiere, die jetzt schlüpfen. „Dadurch haben sie eine höhere Überlebensfähigkeit und wir mehr Probleme mit ihnen.“

Mücken-Plage bis in den Herbst
Einige Arten „nutzen die warmen Temperaturen für eine weitere Generation“ - zum Beispiel Mücken, die nach wie vor herumschwirren. Die meisten Tiere sehen aber nicht die Temperaturen als Signal dafür, dass der Winter kommt, sondern die Länge der Tage.

Fichte und Forstwirtschaft unter Druck
Ein größeres Problem als die Hitze ist – vor allem für Bäume und Wälder – die Trockenheit. „Die Fichte kommt massiv unter Druck, weil die Feuchtigkeit im Boden fehlt. Das ist schlecht für die Forstwirtschaft. Der Borkenkäfer hat so leichtes Spiel und Waldbrände werden eher zur Gefahr“, fasst Paill zusammen.

Nachsatz: Durch den Klimawandel werden manche Arten verdrängt, andere siedeln sich dafür an. „Die Natur regelt das.“ Ob sich die Menschen allerdings so schnell umstellen können, ist fraglich...

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