Die Energie wird immer teurer und immer knapper, die Versorgungssicherheit mit Energie damit gleichsam immer unsicherer und wichtiger. In Niederösterreich hat man nun nach Lösungen für eines der größten Probleme unserer Zeit gesucht - und fünf konkrete Maßnahmen beschlossen.
Niederösterreich ist, wo man eine Welt im Umbruch, als Anlass für einen Aufbruch in die Energieunabhängigkeit versteht. Das erklärten zumindest Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesvize Stephan Pernkopf auf einer eigens anberaumten Pressekonferenz. Gemeinsam mit den Experten Christian Helmenstein, Geschäftsführer des Economica-Institutes und Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, wurden fünf Maßnahmen präsentiert, mit denen der blau-gelbe Weg in die Energieunabhängigkeit ans Ziel führen soll.
Erneuerbare als Trumpf
Grundprämisse der Maßnahmen ist der weitere Ausbau der erneuerbaren Energieträger (Sonnen-, Wind- und Wasserkraft sowie der Biomasse, siehe Grafik). Dabei könne man laut Pernkopf in Niederösterreich auf einem bereits vor Jahren eingeschlagenen Weg aufbauen. „Wenn ich mich an meinen Eintritt in die Landesregierung 2009 zurückerinnere, dann sind damals 345 Windräder in Niederösterreich gestanden. Heute sind es 750 Windräder, die in ganz Niederösterreich bilanziell so viel erneuerbaren Strom produzieren, wie im ganzen Land auch verbraucht wird. Also 100 Prozent blau-gelber Strom aus Erneuerbarer Energie“, erklärt der Landesvize.
250 Millionen von EVN
Wer mehr erneuerbaren Strom möchte und braucht, benötigt eben dafür auch neue Stromleitungen. Die EVN investiert bis 2030 jährlich 250 Millionen ins Stromnetz. 40 neue Umspannwerke sollen mit diesen Mitteln errichtet werden. „Und durch diese Maßnahmen und die Errichtung neuer Stromleitungen kann das Netz der EVN bis 2030 dreimal so viel erneuerbare Energie aufnehmen und zu den Kunden bringen als heute“, rechnet Mikl-Leitner vor.
Wir wollen nicht abhängig von Despoten, von unsicheren Lieferketten oder kriegerischen Auseinandersetzungen sein. Alles was wir selbst erzeugen, haben wir auch selbst in der Hand!
Stephan Pernkopf, Stellvertreter der Landeshauptfrau
Von diesen Infrastruktur-Investitionen verspricht man sich im weiten Land aber auch ein besseres Sicherheitsnetz gegen Netzschwankungen und Blackouts. „Der beste Schutz und die beste Vorsorge gegen Blackouts sind leistungsfähige Stromnetze“, unterstreicht Pernkopf.
Die Frage nach dem Warum
„Noch nie zuvor“, sei es laut Mikl-Leitner und Pernkopf so wichtig gewesen, die Menschen zu entlasten, das Klima zu schützen und dabei auch die Wirtschaft zu stützen, um Sicherheit zu geben. Mit den fünf Maßnahmen habe man sich auf einen „ambitionierten Weg“ begeben. „Mit dem Einsatz entsprechender Mittel ist dieser aber auch zu schaffen“, geben Mikl-Leitner und Pernkopf die Marschroute vor.
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