Sein Vater schildert

Ex-Nationalteamspieler Russlands muss an die Front

Diniyar Bilyaletdinov, 2010

(Bild: AFP)

Diniyar Bilyaletdinov wird in die russische Armee eingezogen. Wie sein Vater Rinat schildert, habe der ehemalige Nationalteamspieler Russlands ein Schreiben der Regierung erhalten, das ihn zu einem Einsatz an der Front verpflichtet. 

„Es ist schwierig, über diese Emotionen zu reden“, so der besorgte Vater des mittlerweile 37-Jährigen. Sein Sohn habe nie Militärdienst geleistet, seinen Dienst habe er im sportlichen Bereich absolviert. „Das war vor 19 Jahren, als er in der Jugend-Nationalmannschaft gespielt hat“, erklärte Rinat „sports.ru“.

Gesetzeswidrig
Vor einer Woche hatte Russlands Präsident Wladimir Putin im Zuge des Krieges gegen die Ukraine eine Teilmobilisierung von Reservisten angeordnet. Dabei widerspricht die Einberufung Bilyaletdinovs eigentlich dem Gesetz. Dieses erklärt nämlich, dass die Regierung Reservisten nur einziehen könne, sollten diese 35 Jahre oder jünger sein. Bilyaletdinov wäre demnach zwei Jahre zu alt. Der Ex-Fußballer könne nur an die Front geschickt werden, wenn es sich bei der Mobilisierung um eben eine solche handle. Bei einer Teilmobilisierung ist jener Vorgang jedoch gesetzeswidrig.

Für Russlands Fußball-Nationalteam stand der ehemalige Mittelfeldspieler 46 Mal auf dem Platz. 2009 wechselte der Moskauer in die englische Premier League zum FC Everton. 2019 beendete Bilyaletdinov seine Karriere.