Am 5. November

Anonymous will Facebook “vernichten”

Web
09.08.2011 09:03
Das Hackerkollektiv Anonymous hat per Video (siehe oben) verkündet, dass die Mitglieder das soziale Netzwerk Facebook am 5. November "vernichten" wollen. Grund dafür sei die Datenpolitik des Unternehmens: Facebook belüge seine Nutzer, verkaufe deren Daten und helfe autoritären Regimes und Überwachungsunternehmen, Menschen auszuspionieren. Was die Österreicher zu dem Vorhaben sagen, findest du als Video in der Infobox.

"Achtung, Bürger dieser Welt. Bitte schenken Sie uns kurz Ihre Aufmerksamkeit, in der Hoffnung, Sie beachten unsere Warnung", heißt es zu Beginn des - mehr schlecht als recht ins Deutsche übersetzten - Videos. Das Lieblingsmedium der Kommunikation der Nutzer werde "vernichtet", heißt es. "Denken Sie eine Weile nach und bereiten Sie sich auf einen Tag vor, der in die Geschichte eingehen wird: der 5. November 2011, 'Operation Facebook'", kündigt Anonymous an.

Wie der Angriff vonstattengehen wird, wird im Video nicht erklärt. Die Hacker versprechen lediglich, die Nutzer schützen und nicht schädigen zu wollen. Während bei Hackerangriffen in den letzten Monaten zahllose Nutzerdaten gestohlen, veröffentlicht, zu Kontoübernahmen verwendet und möglicherweise verkauft wurden, soll diesmal offenbar "nur" Facebook zerstört werden, die Nutzerdaten aber wollen die Hacker nicht verwenden. Ob sich die dezentral organisierten Angreifer daran allerdings halten werden, ist freilich äußerst fraglich.

Anonymous: Nutzerdaten nicht sicher
Als Gründe für den Angriff gibt Anonymous fehlende Datensicherheit und Privatsphäre an: Facebook verkaufe Informationen an staatliche Einrichtungen und gebe Überwachungsunternehmen heimlich Zugriff auf Nutzerdaten - so würden Menschen auf der ganzen Welt ausspioniert, behaupten die Hacker. Einige dieser Firmen seien für autoritäre Regimes wie jene von Ägypten und Syrien tätig, heißt es im Video weiter.

Facebook-User laut Hackern hilf- und ahnungslos
Die Informationen würden unabhängig von Privatsphäreeinstellungen der Nutzer weitergegeben, zudem sei das Löschen eines Kontos nicht möglich. Alle persönlichen Daten blieben dabei bei Facebook und könnten jederzeit wiederhergestellt werden. "Facebook weiß mehr über dich als deine Familie", heißt es plakativ. Das größte Problem sei, dass die Anwender nicht aufgeklärt würden, was mit ihren Daten passiere. Facebook spiegle den Nutzern nur vor, sie hätten diesbezüglich Wahlfreiheit, aber das sei "völlig falsch", kritisieren die Hacker im Video.

"Recht, nicht überwacht und gestalkt zu werden"
Die Nutzer würden eines Tages zurückblicken "und realisieren: Was wir getan haben, ist richtig", gibt sich Anonymous von der eigenen Sache überzeugt. Facebook sei nur deshalb kostenlos, weil das Unternehmen "Millionen" mit den Nutzerdaten scheffle, während die Nutzer der Illusion aufsäßen, die Kontrolle zu behalten. Facebook werde daher am 5. November zerstört, so Anonymous, denn: "Wir haben das Recht, nicht überwacht, nicht gestalkt und nicht für Profit verwendet zu werden."

Facebook hat sich zur Anonymous-Ankündigung und zu den Vorwürfen noch nicht geäußert.

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