Mit 75 Jahren

Kultiger WM-Torwart von Ernst Happel verstorben

09.09.2022 19:20

Piet Schrijvers, der „Bär vom Meer“, ist tot! Insgesamt 46 Länderspiele machte der Kult-Torwart von Ajax Amsterdam für die Niederlande, davon drei unter Trainer-Legende Ernst Happel bei der WM 1978, ehe er sich unmittelbar vor dem Finale verletzte. Am Donnerstag, dem Todestag der Queen, ist Schrijvers im Alter von 75 Jahren verstorben. Der Publikumsliebling litt seit Jahren an Alzheimer.

In neun Saisonen bestritt Schrijvers 356 Spiele für Ajax. Der nur 1,86-Meter große, aber über 100 Kilogramm schwere Torhüter gewann fünfmal die nationale Meisterschaft und zweimal den nationalen Pokal. Zwischen 1975 und 1983 bestritt er außerdem 46 Länderspiele für die niederländische Nationalmannschaft, mit der er 1974 (als Reservist) und 1978 verletzt das WM-Finale verlor.

„Vielleicht hätten wir mit Piet die WM gewonnen.“
Ernst Happel ließ Schrijvers damals bei der WM 1978 in der Zwischenrunde statt Jan Jongbloed ran. Die Niederländer schoss Österreicher mit 5:1 ab, spielte 2:2 gegen Deutschland und 2:1 gegen Italien. Doch Schrijvers hatte sich bei einem Zweikampf mit Verteidiger Ernie Brandts verletzt und versäumte erneut das Finale. Es ging gegen Argentinien mit 1:3 nach Verlängerung verloren. Ajax-Kollege Ruud Krol sagt danach: „Vielleicht hätten wir mit Piet im Tor die WM gewonnen.“

Schrijvers spielte in Amsterdam neben Krol, auch mit Arie Haan, Horst Blankenburg, Wim Suurbier, Gerrie Mühren, Johnny Rep und Heinz Stuy. Er erlebte zudem den Aufstieg von Wim Kieft, Frank Rijkaard, Gerald Vanenburg und Marco van Basten. Nach Angaben von Ajax erfüllte er „die Rolle des Mentors für die neue Generation von Ajax-Spielern“. Einer dieser Nachfolger war Edwin van der Sar, der seine Anteilnahme auf Twitter ausdrückte.

„Er vernaschte Stürmer zum Spaß“
„Eine traurige Nachricht, dass unser ehemaliger Torhüter Piet Schrijvers verstorben ist“, schreibt Edwin van der Sar. „Als ich jung war, hinterließ er den Eindruck eines starken, sachlichen GK, der Stürmer zum Spaß im Eins-gegen-Eins vernaschte. Fünffacher Champion mit Ajax aus gutem Grund. Ich wünsche Familie und Freunden viel Kraft in diesen schweren Zeiten.“