Nächster Todesfall

Affenpocken: Katastrophenfall in New York verhängt

Ausland
30.07.2022 15:02

Die New Yorker Gouverneurin Kathy Hochul hat als Reaktion auf den Ausbruch der Affenpocken den Katastrophenzustand ausgerufen - der Staat sei zum Epizentrum einer weiteren Gesundheitskrise geworden, erklärte sie. Indessen ist in Spanien bereits ein zweiter Todesfall in Zusammenhang mit dem Virus registriert worden.

Mittlerweile sind in New York City mehr als 1000 Fälle von Affenpocken bestätigt worden. Das bedeutet einen Anteil von 27 Prozent aller Infektionen in den USA. Bürgermeister Eric Adams lobte die Reaktion des staatlichen Gesundheitsbeauftragten auf den Ausbruch der Krankheit und fügte hinzu, dass die Ausrufung des Ausnahmezustands für die Stadt in Erwägung gezogen wird.

Durch das Ausrufen des Katastrophenzustands kann der Staat bereits jetzt schneller notwendige Vorräte beschaffen und auch zusätzliche Maßnahmen ergreifen, damit mehr New Yorker geimpft werden können.

Gehirnentzündung führte zu Todesfällen
Aber auch in Europa nimmt die Verbreitung des Virus weiter zu. Nach der Meldung des ersten Todesfalles in Spanien, meldete Madrid am Samstag nun einen zweiten Fall. Der staatliche Fernsehsender RTVE berichtete unter Berufung auf die Behörden, in beiden Fällen handle es sich um „junge Männer“.

Der erste Todesfall hatte sich in der Region Valencia im Osten Spaniens ereignet. Das regionale Gesundheitsministerium teilte am Freitagabend mit, der Tod des mit dem Affenpockenvirus (MPXV) infizierten Patienten sei „durch eine infektionsbedingte Enzephalitis (Gehirnentzündung) verursacht“ worden.

Höchste Alarmstufe bei WHO
Auch Brasilien meldete am Freitag einen ersten möglichen Todesfall im Zusammenhang mit Affenpocken. Allerdings habe es sich um einen Patienten mit anderen relevanten Erkrankungen (Komorbiditäten) gehandelt, teilte das Gesundheitsministerium in Brasília auf einer Pressekonferenz mit. Der Fall werde noch überprüft.

Angesichts der schnellen Verbreitung der Affenpocken hatte die WHO am vergangenen Wochenende die höchste Alarmstufe ausgerufen. Der Ausbruch sei eine „Notlage von internationaler Tragweite“, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Die internationale Verbreitung der Infektionskrankheit ist sehr ungewöhnlich. Bisher war sie im Wesentlichen auf sechs afrikanische Länder beschränkt.

Infektionsrisiko auch in Europa hoch
Nach der jüngsten Erfassung der WHO sind knapp 23.000 Affenpocken-Fälle weltweit bestätigt worden. Besonders betroffen ist demnach die Region Europa mit mehr als 14.000 Fällen. In Österreich wurden laut AGES (Stand 22.07.2022) 99 Fälle von Affenpocken gemeldet. Im Gegensatz zum Rest der Welt schätze die WHO das Infektionsrisiko in Europa als hoch ein, sagte der WHO-Chef.

Aktuell konzentriere sich der Ausbruch auf Männer, die Sex mit Männern haben - vor allem, wenn sie Partner häufiger wechselten. Tedros warnte aber vor einer Stigmatisierung dieser Gruppe. Laut US-Gesundheitsbehörde CDC verbreitet sich das Virus über engen Körperkontakt, aber auch über die Atemwege.

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