Im Reglement der Spielerorganisation ATP gibt es seit diesem Jahr einiges an Bewegung. Nach den schon verlautbarten Änderungen, wonach ab 2023 u.a. die gemachten Profite auf der Tour 50:50 mit den Spielern aufgeteilt und auch die Preisgelder signifikant steigen werden, wurden im Zuge des ATP-250-Turniers in Kitzbühel weitere Neuerungen bekannt. Die vielleicht wichtigste: Bei der Ermittlung der 18 besten Turniere für das Ranking dürfen drei Masters-1000-Events ersetzt werden.
Hat ein Spieler also etwa ein schwaches Ergebnis in Miami stehen, dann darf er die Punkte durch zum Beispiel einen Titel bei einem 250er- oder 500er-Event ersetzen. Bis zu maximal drei „Streichresultate“ innerhalb der sonst fix in die besten 18 Turniere einzurechnenden neun Masters-1000-Turniere soll es geben - ein Vorteil natürlich auch aus Sicht der Veranstalter kleinerer Turniere.
„Das ist natürlich für uns gut, das hätten wir uns schon längst gewünscht“, freut sich Kitzbühel-Turnierboss Alexander Antonitsch. Denn was nützen einem Spieler gleich mehrere ATP-250-Titel, wenn sie das Kontingent von 18 zählbaren Leistungen sprengen? Das war in der Vergangenheit auch bei Dominic Thiem schon der Fall.
„Performance Byes“?
Noch nicht bestätigt, aber durchaus eine diskutierte Option sind „performance byes“: So würden die Finalisten von z.B. Kitzbühel, die danach gerne in Übersee ein 1000er spielen wollen, ein Erstrunden-Freilos wegen deren Leistung bekommen. Eine gute Motivation für Spieler, gerade auch bei weiten Anreisen und Zeitzonen-Wechsel. Es würde ihnen mehr Zeit geben, davor auch kleinere Events bis zum Schluss durchzuspielen.
Noch nicht fixiert ist eine Erweiterung der 1000er-Turniere um ein Rasen-Event. ATP-Boss Andrea Gaudenzi kann sich aber zwischen den French Open und Wimbledon vorstellen, dass es entweder in Deutschland oder England endlich auch ein Turnier der höchsten ATP-Kategorie auf Gras gibt.
Kitzbühel unmittelbar vor Olympia?
Apropos Zukunftsmusik und Kitzbühel: Für Turnierboss Antonitsch ist das Jahr 2024 „sehr spannend.“ Warum? „Weil wir alles dransetzen, dass wir direkt die Woche vor Paris bekommen.“ Mit Paris meint er die Olympischen Spiele, die in zwei Jahren eben in der Seine-Stadt auf Sand auf der Roland-Garros-Anlage stattfinden werden.
So eine Konstellation gab es schon einmal vor 30 Jahren vor den Spielen 1992 in Barcelona. Damals tauchten 1992 deshalb Spieler auf, die die Gamsstadt und vor allem Sand sonst eher gemieden haben. Damals spielten die US-Superstars Pete Sampras und Jim Courier in Tirol - Sampras erfüllte die Träume der Veranstalter und holte sogar den Titel. Bei den Spielen schied er dann dennoch schon in der dritten Runde aus.
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