Ab Oktober

Steirer verlängern den Gas-Vertrag mit Norwegen

Steiermark
22.07.2022 06:00

Die Abhängigkeit von Russen-Gas zu verringern, ist das Gebot der Stunde. Die Energie Steiermark verlängert nun einen Liefervertrag mit Norwegen. Haushaltskunden werden im Krisenfall aus dem Speicher versorgt. 

Das Thema Gasversorgung hält ganz Europa in Atem. Derzeit fließt das Gas aus Russland zwar noch in den Westen, doch die Lage ist angespannt - Putin könnte den Hahn jederzeit zudrehen. Die Politik mahnt zum Energiesparen und sucht fieberhaft nach Alternativen.

Norwegisches Gas schon seit 1994
Vor diesem Hintergrund machte ein „Krone“-Leser einen interessanten Archiv-Fund: „Größte Bohrinsel der Welt sichert Ferngas-Versorgung der Steirer“, war im September 1994 in der „Steirerkrone“ zu lesen (siehe Bild oben). Demnach schuf sich die damalige Steirische Ferngas - heute unter dem Dach der Energie Steiermark - eine zusätzliche Gas-Quelle aus Norwegen. Mit dem Staatsunternehmen Statoil wurde ein Vertrag abgeschlossen, wonach 182.000 Millionen Kubikmeter Erdgas pro Jahr von der Bohrinsel Gullfaks C in das steirische Versorgungsnetz fließen sollten.

Liefervertrag soll verlängert werden
Interessantes Detail: Der Vertrag wurde bis 2022 abgeschlossen. Damals hätte wohl niemand gedacht, dass ausgerechnet 2022 ein Schicksalsjahr für die Gasversorgung werden sollte. Nun stellt sich die Frage: Besteht dieser Vertrag noch, und wird er verlängert?

„Ja, die Energie Steiermark steht in einem Vertragsverhältnis mit dem Produzenten Equinor, vormals Statoil, und bezieht aktuell Gas aus dem norwegischen Troll-Feld“, bestätigt Unternehmenssprecherin Kerstin Huber. Der Vertrag läuft am 1. Oktober aus. „Es besteht beidseitig das Interesse, zu verlängern und die Mengen zu erhöhen. Die Verhandlungen sind kurz vor dem Abschluss. Der Transport ist gesichert“, so Huber.

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„Es besteht beidseitig das Interesse zu verlängern und die Mengen zu erhöhen. Die Verhandlungen sind kurz vor dem Abschluss. Der Transport ist gesichert“

Kerstin Huber, Sprecherin Energie Steiermark

Ein Drittel nicht-russisches Gas
Für den kommenden Winter gibt man sich bei der Energie Steiermark zuversichtlich: „Wir versuchen, alle Chancen zu nutzen, um Gas zu kaufen und zu speichern.“ So sei es unter anderem gerade gelungen, von einem westlichen Lieferanten in Italien eine Terawattstunde als zusätzliche Reserve zu kaufen. Ein Drittel der für den Winter prognostizierten Gas-Absatzmenge komme aus nicht-russischer Herkunft. Steirische Haushalte werden im Krisenfall aus den Speichern versorgt.

„Obwohl sich die Russen als verlässliche Partner erwiesen haben, bemühen wir uns um stetige Erhöhung der Versorgungssicherheit unserer Kunden“, verkündeten damals die Ferngas-Direktoren. Wie sich jetzt zeigt, ein goldrichtiger Entschluss - denn von „verlässlichen russischen Partnern“ kann heute keine Rede mehr sein ... 

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