Einmal im Leben sollte ein Tiroler die Serles, den Hochaltar Tirols, bestiegen haben. Schon Dichterfürst Goethe hat sie bewundert.
Die Serles (2717 m) mit ihren beiden Nebengipfeln gilt als eine der schönsten Berggestalten des Landes. Man braucht kein Extrembergsteiger sein, um es dort hinauf zu schaffen.
Wir fahren am nördlichen Ortsanfang von Matrei am Brenner über die Mautstraße zum Kloster Maria Waldrast hinauf. Westlich hinter dem Gasthaus beginnt der Steig zu „Königin“ Serles.
Der zieht zunächst direkt im steilen Waldgelände nach oben. In der Folge quert er im Wald bzw. später durch die Latschen in angenehmer Steigung unter den Abbrüchen der Serles Richtung Südwesten. Mehrmals leitet er durch Schuttreisen, nach starken Regenfällen kann der Pfad hier in Mitleidenschaft gezogen sein.
Der Steig führt dann rechts den Wiesenhang empor in einen Felsenkessel mit zahlreichen Schuttreisen. Schließlich geht es ein Stück steil hinauf zum Serlesjöchl (2384 m).
Dort oben öffnet sich nicht nur der Blick ins Stubaital, ab hier gewinnt die Tour an alpinem Charakter. Die letzten gut 300 Höhenmeter verlaufen durch eine mit Schutt und Geröll gefüllte, teils felsige Flanke.
Gleich am Beginn überwinden wir unschwierig auf einer Leiter eine Felsstufe und können uns da und dort bequem an Seilen festhalten. In der Folge geht es meist zügig empor zum Hauptgipfel. Am höchsten Punkt steht man nicht nur auf dem Hochaltar Tirols, sondern hat auch einen der Seven Summits Stubai erklommen. Und uns erwartet eine grandiose Rundumsicht.
Zurück nehmen wir dieselbe Route – Vorsicht im Geröll – und belohnen uns für den Gipfelsieg mit der Einkehr im Klostergasthaus.
Factbox:
Talort: Matrei am Brenner
Ausgangspunkt: Parkplatz beim Kloster Maria Waldrast (1638 m) in Matrei
Strecke: teils alpiner, versicherter Steig
Ausrüstung: festes Schuhwerk, Stöcke
Kinder: ab 8 Jahren
Voraussetzung: Kondition, Trittsicherheit, Grundmaß an Schwindelfreiheit, alpine Erfahrung
Einkehrmöglichkeit: Klostergasthof Maria Waldrast (1638 m), Montag Ruhetag, 05273/6219
Besonderheit: Dichterfürst Goethe adelte die Serles wegen ihres Gipfelaufbaus als Hochaltar Tirols. Der Sage nach sind die drei Gipfel ein versteinerter, grausamer Ritter und seine beiden Söhne.
Öffis: nur bis Matrei
Höhenunterschied: rund 1100 Höhenmeter
Länge: ca. 9 Kilometer (Ausgangspunkt - Serles - Ausgangspunkt)
Gehzeit: ca. 2 1/2 bzw. 2 1/4 Stunden (Auf- bzw. Abstieg)
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