Bereits 36 Menschen mussten im ersten Halbjahr 2022 auf steirischen Straßen ihr Leben lassen. Das sind doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fordert Konsequenzen.
Es ist eine traurige Bilanz: 36 Verkehrstote gab es in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres in der Steiermark bereits zu beklagen. Das ist mehr als ein Todesfall pro Woche und stellt im Vergleich zum Jahr 2021 eine Verdoppelung dar.
Auch im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie sind die aktuellen Zahlen erschütternd: In den letzten zehn Jahren waren nur zweimal (2014 und 2019) im ersten Halbjahr mehr Todesopfer auf steirischen Straßen zu beklagen.
Steiermark sticht negativ hervor
Die Steiermark liegt somit auch deutlich über dem österreichweiten Schnitt: Im Vergleich zu 2021 nahmen die tödlichen Unfälle nur um 22 Prozent zu. Jedes fünfte Todesopfer auf österreichischen Straßen entfiel auf die Steiermark.
Der VCÖ fordert nun ein umfassendes Maßnahmenpaket: so etwa eine Reduktion des Tempolimits auf Freilandstraßen von 100 auf 80 km/h, mehr 30er-Zonen in Ortsgebieten und einen Ausbau des Discobus-System für ländliche Regionen.
Zudem sollte nach Meinung des Clubs auch das Vergehen der Handynutzung am Steuer in das Vormerksystem aufgenommen.
Forderungen an die Politik
„Die hohe Anzahl an Todesopfern ist Mahnung an die Politik verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen umzusetzen. Wenn Bund, Bundesländer sowie Städte und Gemeinden zusätzliche Maßnahmen setzen, retten sie damit zahlreiche Menschenleben“, sagte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.
Die schlimmste Zeit des Jahres komme nun allerdings erst. Denn vor allem in den Sommermonaten steige die Gefahr. Darauf wies am Freitag der ÖAMTC hin.
„Bei Schönwetter und an Wochenenden steigt das Risiko für schwere Unfälle. Das liegt daran, dass mehr Leute unterwegs sind und viele Lenker:innen bei guten Bedingungen zu Selbstüberschätzung und unüberlegten Fahraktionen neigen“, erklärte Verkehrstechniker David Nosé.
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