Am 14. Juni beschloss der Zammer Gemeinderat, den anteiligen Verlust der defizitären Venetbahn von 243.000 Euro zu begleichen. In Landeck kam der Verlustanteil von 297.000 Euro am Donnerstag zur Abstimmung. Wie in Zams gab es Einstimmigkeit, doch es wird sich Gravierendes ändern.
Die Venet Bergbahnen AG kämpft seit vielen Jahren mit chronischen Finanzproblemen. Der „Genussberg“ ist für die Betreiber finanziell längst kein Genuss mehr. Die Eigentümerseilschaft von den Gemeinden Zams und Landeck sowie dem TVB Tirol West muss jährlich einen erklecklichen Betrag locker machen, um das Minus auszugleichen. Das Defizit der letzten zwei Jahre beträgt satte 600.000 Euro.
Wir brauchten etwa fünf Minuten, um auch einen einstimmigen Beschluss für unseren Minusanteil zu fassen.
Thomas Hittler, Landecker Vize-Stadtchef und Aufsichtsratsvorsitzender der Venetbahnen
Am 14. Juni gab es im Gemeinderat Zams – nach langer Diskussion – ein einstimmiges Bekenntnis zu „ihrem Hausberg“, man schluckte den Abgangsanteil von 243.000 €. Am Donnerstag war das Landecker Stadtparlament an der Reihe. „Wir brauchten etwa fünf Minuten, um auch einen einstimmigen Beschluss für unseren Minusanteil zu fassen“, berichtet Thomas Hittler, Vize-Stadtchef und gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Venetbahnen. Immerhin dreht es sich um 297.000 Euro, auch für Landeck kein Trinkgeld. Und der TVB Tirol West hat die Kröte von 60.000 € zu schlucken.
Expertenteam soll Zukunft der Venetbahnen erörtern
Man ist sich einig: Das ist keine Lösung für die Zukunft. Die Sommerrodelbahn „Venet-Bob“, erst seit 2019 in Betrieb, wird wieder abgebaut, das steht schon fest. „Wir ziehen alle an einem Strang und sind gerade dabei, ein Expertenteam zusammenzustellen, das uns Vorschläge für die Zukunft der Venetbahnen ausarbeitet“, berichtet Hittler, „dabei darf keine Lösung tabu sein, auch nicht die eines vollständigen Abbaus“.
Der zeitliche Horizont ist ohnehin durch die Fakten definiert: Die Konzession für den Betrieb des südseitigen Liftes endet im nächsten Jahr, die der Venetseilbahn 2027.
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