Bei Rangnick auf Abruf

Kara: „Für das Team hätte ich Hochzeit abgeblasen“

Fußball International
10.06.2022 12:00

Nach sieben Länderspielen unter Foda verfolgt Ercan Kara Österreichs Auftritte in der Nations League nur via TV aus den USA. Aber das Kapitel Nationalteam ist für den Ex-Rapidler noch lange nicht zu. Im Gegenteil. Denn bei Orlando City schlug der 26-Jährige voll ein...

Über 13 Stunden im Flieger, die Distanz von 8250 Kilometer ohne zu zögern zurückgelegt … und dann ist man im ÖFB-Teamkader nur auf Abruf! Keine Sorge, dass Schicksal ereilte Ercan Kara nicht. Obwohl der Orlando-Legionär tatsächlich in Wien war, als sich die Rangnick-Truppe zur Nations-League-Vorbereitung in Bad Tatzmannsdorf traf.

„Bin da, wenn ich gebraucht werde“
Aber der Stürmer hatte „besseres“ vor, er heiratete im Schloss Laxenburg seine Frau Eda. „Aber für eine Einberufung hätte ich die Hochzeit abgeblasen, verschoben, mir wäre schon irgendetwas eingefallen“, betont der 27-Jährige. „Für das Nationalteam mache ich alles. Ich bin immer da, wenn ich gebraucht werde. Ich will, dass man das weiß.“

(Bild: GEPA pictures)

Siebenmal - noch in der Ära Foda - stürmte der 26-Jährige bereits für Österreich. Bei Rangnick ist er noch in der Warteschleife, verfolgte von den USA aus die Auftritte gegen Kroatien und Dänemark. Seiner erster Eindruck aus der Ferne: „Wir sind auf einem guten Weg.“

Das ist Kara in Übersee auch. Vor der Länderspielpause schrieb er zweimal in Folge in der Major League Soccer an. Mit Orlando liegt er auf Platz fünf, einem Play-off-Platz, im US-Open-Cup (klingt wie das Tennisturnier) steht City im Viertelfinale. Der Ex-Rapidler hat sich perfekt eingelebt. „Ich kann zufrieden sein. Der Fußball hier ist sehr athletisch, die Liga ist gut.“ 

Hitze unerträglich
Nur die äußeren Bedingungen sind gewöhnungsbedürftig. „Es hat schon jetzt über 30 Grad, im Juli und August wird´s noch schlimmer“, lacht Kara. „Daher trainieren wir nur in der Früh und am Abend. Untertags wäre es unmöglich bei der hohen Luftfeuchtigkeit.“ Dennoch genießt er das Leben: „Die Leute sind sehr entspannt, haben keinen Stress.“

(Bild: Orlando City)

So ist es auch allen egal, dass - in den USA üblich - die Gehälter der Spieler öffentlich gemacht wurden. „Ich ziehe mein Ding durch, mir wäre es egal, wenn die Leute reden.“ Etwa darüber, dass Kara mit 1,7 Millionen Euro pro Saison der Topverdiener von Orlando ist. Neid ist ein Hund, Kara antwortet mit Toren. Er ist Orlands Topscorer mit fünf Toren, zwei Assists.

„Hat gut getan“
Am Mittwoch geht die MLS nach der Länderspielpause für ihn weiter. „Die paar Tage in Wien haben gut getan“, sagt der Wiener, der sich jetzt auch umstellen muss. Weil es in den USA keine Sommerpause gibt, nach dem Kalenderjahr gespielt wird. „Und ein zweiter Cup-Bewerb kommt auch noch dazu“, wartet auf Kara ein Mammutprogramm bis in den Spät-Herbst. Denn das Play-off in der Major League Soccer ist fix eingeplant. Und dazwischen, also im September, würde er auch gerne wieder nach Österreich kommen. Dann aber wirklich zum Nationalteam…

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(Bild: KMM)



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