„Untragbarer Stress“

Cybersecurity-Branche: Hälfte erwägt Kündigung

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06.06.2022 07:00

Eine aktuelle Umfrage attestiert IT-Sicherheitsverantwortlichen ein „erhöhtes und untragbares Stressniveau“. Knapp die Hälfte der Befragten soll daher erwägen, die Branche zu verlassen. Die Gründe hierfür sind vielfältig.

Für die dritte Ausgabe seines jährlichen „Voice of SecOps“-Reports befragte der IT-Sicherheitsspezialist Deep Instinct 1000 Cyberführungskräfte und IT-Sicherheitsverantwortliche in Nordamerika, Großbritannien, Frankreich und Deutschland, die für Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen US-Dollar arbeiten.

Die Umfrage zeigt, dass die Verteidigung von Unternehmen gegen immer fortschrittlichere Bedrohungen unter IT-Sicherheitsverantwortlichen immer mehr zu einem Problem wird. Rund die Hälfte der Befragten (46 Prozent) hat demnach das Gefühl, dass der Stress in den letzten zwölf Monaten messbar zugenommen hat. Dies gilt insbesondere für diejenigen, die im Bereich der kritischen Infrastrukturen arbeiten.

Fast die Hälfte erwägt, Branche den Rücken zu kehren
Der erhöhte Stresspegel führt wiederum dazu, dass Cybersicherheits-Fachleute zunehmend resignieren und in Erwägung ziehen, ihrer Branche gänzlich den Rücken zu kehren (45 Prozent), anstatt sich einfach nur einen neuen Arbeitgeber zu suchen - was hinsichtlich der dünn besetzten Stellen laut Deep Instinct ein „großes Risiko“ für die Unternehmen berge.

Der Frust hat viele Ursachen. Jede zweite Führungskraft gab an, dass es immer schwieriger werde, Mitarbeiter außerhalb des Unternehmens „remote“ abzusichern (52 Prozent), die digitale Transformation innerhalb von Unternehmen mit der Sicherheitslage in Einklang zu bringen (51 Prozent) sowie Bedrohungen durch erpresserische Ransomware abzuwehren (48 Prozent).

Größter Stressverursacher: Ransomware
Letztere bereitet Unternehmen laut Umfrage die größten Sorgen - vor allem, weil oftmals zwar Lösegeld gezahlt wird, die Daten aber trotzdem in Geiselhaft bleiben. Allein in Deutschland gab mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Befragten an, Lösegeld zu zahlen, um Reputationsverlust und Ausfallzeiten zu verhindern sowie die Daten zurückzubekommen. 

50 Prozent jener Unternehmen, die Lösegeld zahlten, mussten allerdings feststellen, dass ihre Daten dennoch von Hackern offengelegt wurden; 39 Prozent konnten nicht einmal alle ihre Daten wiederherstellen; und lediglich 18 Prozent gaben an, dass sie bis heute keine weiteren Probleme haben.

In Anbetracht der Tatsache, dass die ständigen Wellen von Cyberangriffen wahrscheinlich immer häufiger und raffinierter werden, ist es immens wichtig, dass diejenigen, die ihre Karriere und ihr Leben der Verteidigung ihrer Unternehmen und ihres Landes widmen, nicht übermäßig gestresst werden und resignieren“, kommentierte Guy Caspi, CEO und Mitbegründer von Deep Instinct.

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