Teuerung in Salzburg

„Unsere Politik hat kein Gespür für die Menschen“

Salzburg
23.05.2022 06:00

Familie Bliem-Jäger aus St. Michael im Lungau ärgert sich über die Rekord-Teuerung. In der neuen Serie der „Salzburg Krone“ erzählen Salzburger, wo sie wegen der Kostenexplosion sparen müssen und wo es sich einfach nicht mehr ausgeht.

Das hat schon wirklich weh getan“, denkt Manuel Jäger an die vergangenen Monate zurück. Der Lungauer ist im Straßenbau tätig und muss oft weite Strecken zu den Baustellen zurücklegen – für rund 160 Euro habe er wöchentlich getankt, bis ihm sein Arbeitgeber vor einiger Zeit ein Dienstauto zur Verfügung gestellt hat. Dennoch: Das Tanken bleibt in der Familie ein großes Thema, wie seine Partnerin Yvonne Bliem erzählt. Sie sagt: „Im Lungau ist man ohne Auto einfach aufgeschmissen. Die Preise an der Zapfsäule sind nicht mehr normal.“ Das sei vor allem deswegen kritisch, weil die Lungauer Tankstellen ohnehin schon teurer als jene im Rest des Landes seien.

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Das passt nicht mehr. Der Lohn bleibt gleich, aber alles wird teurer. Unsere Politik hat kein Gespür für die normalen Menschen.

Yvonne Bliem, Angestellte aus St. Michael

Eine Mieterhöhung ist unausweichlich
Noch viel extremer fällt der Erwachsenenbildnerin aus St. Michael aber die Teuerung an der Supermarktkassa auf. „Beim Einkaufen finde ich es ganz extrem. Man zahlt 150 Euro, schaut ins Wagerl und eigentlich ist nichts drin“, ärgert sich Bliem. Früher sei sie mit ihrer Tochter Laura (8) ähnlich gut über die Runden gekommen wie jetzt, wo ihr Partner Manuel zur Familie gestoßen ist. „Es kann ja nicht sein, dass man sich heute mit zwei Verdienern nur unmerklich leichter tut, als früher alleine“, wundert sich Bliem. Auch beim Heizen schlägt die Teuerung durch. „Unsere Vermieterin hat gesagt, dass eine Erhöhung kommen wird“, erzählt Manuel Jäger.

„Beim Heizen und beim Einkaufen kommst eh nicht aus. Im Endeffekt kann man nur bei Sachen sparen, die nicht lebensnotwendig sind“, weiß Bliem. Wirkliche Abstriche hat die Familie deswegen bisher vor allem beim Freizeitprogramm gemacht. „Sonst hatten wir immer eine Ski-Saisonkarte. Das haben wir uns heuer gespart“, erzählt Yvonne Bliem. Von der Politik wünscht sich die Familie vor allem: „Gerechtere Löhne, eine Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel und mehr Gespür!“

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