"Hatte Stress im Job"

Grazer schoss mit Gewehr auf etliche Laternen: verurteilt

Steiermark
04.07.2011 11:41
Mit einem Kleinkalibergewehr hat ein 35-jähriger Grazer zahlreiche Straßenlaternen zerschossen, am Montag musste er sich dafür am Straflandesgericht verantworten. Seine Herumballerei hatte immerhin einen Schaden von 30.000 Euro verursacht. Als Erklärung für seine Schießübungen gab er "Beziehungs- und Berufsstress" an. Der Richter ließ es bei drei Monaten bedingter Haft bewenden.

Der Angeklagte war mehrere Male nachts in Hart bei Graz, Laßnitzhöhe und Kainbach unterwegs gewesen und hatte rund 45 Straßenlaternen zerschossen. Bei einer gezielten Aktion war der damals stark alkoholisierte Mann schließlich von der Polizei erwischt worden.

"Wie kommt man auf so etwas?", fragte Richter Raimund Frei den Angeklagten. "Das frag' ich mich bis heute. Es sind verschiedene Faktoren zusammengekommen, ich hatte Beziehungsstress und Berufsstress", äußerste sich der Befragte sehr eloquent.

Waffennarr mit Faible für James Bond
Ganz nebenbei entpuppte sich der einstige Zivildiener auch als Waffennarr, wie Staatsanwältin Elisbeth Gasser anmerkte. "Das ist eher historisches Interesse", versuchte der Beschuldigte zu beschönigen. Er besitze "zwei Karabiner aus dem Zweiten Weltkrieg und die klassische James-Bond-Pistole", erklärte er. Bei seiner Festnahme im Februar hatte er das Kleinkalibergewehr - mit dem er die Laternen zerschossen hatte - und eine geladene Pistole mit.

Den Schaden von rund 30.000 Euro hat er mittlerweile bezahlt. "Die Gemeinden haben alte Lampen gehabt, und wir haben praktisch einen ganzen Bezirk mit neuen Lampen ausgestattet, das war schon fast eine Sozialleistung statt einer Schadenswiedergutmachung", meinte der Verteidiger. "Waren Sie beim Bundesheer?", fragte der Richter. "Nein", antwortete der Angeklagte. "Da hätten'S schießen können", so der Richter.

Der Grazer wurde zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt, außerdem bekommt er einen Bewährungshelfer und muss eine Psychotherapie machen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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