Es war ein wahres Schaf-Paradies, die Tiere konnten 24 Stunden lang beim offenen Stall aus- und eingehen. Doch in der Nacht auf Mittwoch kam der Wolf und ein trächtiges Muttertier lag am Morgen schrecklich zugerichtet tot auf der Weide. Jetzt muss sich bei einem Hobbylandwirt hoch oben am Weerberg vieles ändern.
„Dass sich auch bei uns ein Wolf herumtreibt, hat man schon einmal gehört. Aber passiert ist bisher noch nichts“, schildert der Unterländer Schafhalter. Am Mittwochmorgen war der Schock daher umso größer, als er zu seiner Weide im Bereich Innerst fuhr. Ein Schaf, dass in den kommenden Tagen Nachwuchs erwartet hätte, lag regelrecht zerrissen am Boden „Wegen der Trächtigkeit war es vermutlich nicht mehr schnell genug, um zu entkommen. Es muss eine wilde Verfolgung gewesen sein, der Zaun war zertrümmert.“ Das tote Schaf wies eine etwa sieben Zentimeter tiefe Wunde am Hals auf, das Raubtier fraß dann Teile des hinteren Körpers.
„Zu 99 Prozent ein Wolf“, die Untersuchung folgt
Die verständigte Amtstierärztin konstatierte, dass „zu 99 Prozent“ ein Wolf am Werk gewesen sei. „Die Proben wurden bereits nach Wien zur genetischen Untersuchung geschickt“, hieß es seitens des Landes. Sieben Schafe und zwei Lämmer bleiben dem Hobbybauern noch übrig. „Der Freilauf rund um die Uhr ist jetzt nicht mehr möglich. Ich muss die Tiere nachts einsperren. Wo bleibt da der Tierschutz?“, fragt sich der 21-Jährige.
Fenster zugenagelt
Zusätzliche Arbeit ist nötig: „Vorher fuhr ich alle zwei Tage zum Füttern hin, jetzt muss ich dauernd die Tür öffnen und schließen.“ Die Fenster des Stalls hat der Schafbauer bereits zugenagelt. An absolute Sicherheit vor einem Wolf glaubt der Weerberger auch untertags nicht. Wie viele Landwirte in Tirol ist auch er überzeugt, dass Schafe und Wölfe nicht koexistieren können.
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