Online-Umfrage

Österreicher sind zunehmend pessimistisch

Zum Pessimismus der Bevölkerung tragen unter anderem die Coronakrise und der Krieg in der Ukraine bei.

(Bild: APA/Helmut Fohringer)

Österreichs Bevölkerung wird zunehmend pessimistisch. Das zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Online-Umfrage des Gallup-Instituts, bei der 72 Prozent angaben, dass sich die Welt in den vergangenen fünf Jahren zum Schlechteren verändert habe. Vor zwei Jahren waren es noch 54 Prozent.

Darüber hinaus ist aktuell jeder zweite Befragte der Ansicht, dass sich die Weltlage in den nächsten fünf Jahren weiter verschlechtern werde. Im April 2020 war es nur etwa jeder Dritte. Im Detail rechnen viele Umfrageteilnehmer mit großen Veränderungen aufgrund des Kriegs in der Ukraine, wobei häufig auch von einer möglichen Rückkehr zum Status quo vor dem Krieg ausgegangen wird.

„EU gewinnt an Bedeutung“
„Die noch nicht überwundene Corona-Krise auf der einen und der Krieg in der Ukraine auf der anderen Seite lassen die Unsicherheit bezüglich der Zukunft wachsen. Immer mehr Menschen rechnen mit dauerhaften Veränderungen. Vor diesem Hintergrund gewinnt die EU als Wertegemeinschaft und als Garant für Sicherheit und Frieden an Bedeutung“, sagte die Leiterin des Gallup-Instituts Andrea Fronaschütz zu den Ergebnissen. Mehr als die Hälfte der 1000 Befragten ab 16 Jahren denkt, dass die EU-Staaten bezüglich ihrer Werte und Ziele nahe zueinander stehen würden. Im Februar 2021 vertrat diese Meinung nur etwa jede dritte Person.

Ebenfalls gestiegen ist der Anteil der Bevölkerung, der die Zukunft der EU optimistisch sieht. Gleichzeitig werten 18 Prozent die Mitgliedschaft Österreichs in der EU negativer als vor dem Krieg in der Ukraine. 24 Prozent befürworten gar eine Rückkehr zu den Nationalstaaten. Die meisten EU-Befürworter sind unter jungen Menschen bis 30 Jahren, unter Personen mit höherer Schulbildung sowie Wählern der Grünen, SPÖ und NEOS zu finden. Gegen die EU sprächen sich häufig Anhänger der FPÖ und MFG aus.