Radikaler Sinneswandel

„Wolf of Wall Street“ gibt jetzt Krypto-Workshops

Web
18.04.2022 13:26

Als „The Wolf of Wall Street“ - 2013 im gleichnamigen Film durch Leonardo DiCaprio verkörpert - verdiente Jordan Belfort an der New Yorker Börse ein Millionenvermögen, ehe er wegen seiner Verwicklungen in Aktienbetrügereien und Geldwäsche hinter Gitter wanderte. Inzwischen gibt der 61-Jährige elitäre Workshops zu Kryptowährungen. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass Belfort diese als „Massenwahn“ und „sinkendes Schiff“ bezeichnete.

Belfort hatte sich 1999 schuldig bekannt, mehr als 1500 Privatanleger um 200 Millionen Dollar betrogen zu haben. Nachdem er 22 Monate im Gefängnis verbracht hatte, veröffentlichte er mit „The Wolf of Wall Street“ seine inzwischen berühmten Memoiren und wurde zum Motivationsredner.

Nun scheint er ein neues Betätigungsfeld gefunden zu haben: Kryptowährungs-Workshop. Kosten für die Teilnahme laut „New York Times“: ein Bitcoin, umgerechnet aktuell rund 36.900 Euro. Die erste Ausgabe des zweitägigen „Mastermind“-Kurses, der in der Vorwoche in Belforts Privatanwesen in Miami stattfand, zählte laut Bericht neun Teilnehmer, die aus 600 Bewerbern ausgewählt wurden - darunter ein Krypto-Miner aus Kasachstan und ein Blockchain-Podcaster mit einer Dachdeckerfirma in Idaho.

Vom „sinkenden Schiff“ zur „Zukunft der Finanzen“
Belforts Krypto-Workshop wurde als „intimes Finanzerlebnis“ vermarktet, bei dem die Teilnehmer etwas über das Metaverse, Krypto und dezentralisierte Finanzen lernen. In einem Werbevideo für den Workshop gab der einstige Wall-Street-Wolf dem Bericht nach an, „stark in Kryptowährungen und NFTs investiert“ zu haben. Belfort bezeichnete diese demnach als „die Zukunft der Finanzen“.

Noch vor ein paar Jahren sah das allerdings ganz anders aus. In einem 2018 veröffentlichten und nach wie vor auf YouTube abrufbaren Video sagte Belfort, dass der steigende Wert von Bitcoin der „Theorie des größeren Narren“ zu verdanken sei. Letztere besagt, dass überbewertete Vermögenswerte immer noch mit Gewinn verkauft werden können, solange man einen „größeren Narren“ finden kann - sprich: bis dem Markt die Narren ausgehen, die sich austricksen lassen.

„Ich weiß das besser als jeder andere auf der Welt“, zitierte der „Business Insider“ aus dem Video. „Ich bin nicht stolz darauf, aber ich weiß es. Ich habe das erlebt, ich war derjenige, der auf der anderen Seite stand. Ich weiß, was vor sich geht“, so Belfort, der Kryptowährungen anschließend als „Massenwahn“, „verdammten Wahnsinn“ und „sinkendes Schiff“ bezeichnete.

Wie sich Belforts Einstellung zu Kryptowährungen in den vergangenen Jahren derart radikal verändern konnte, ist nicht bekannt. Eine entsprechende Anfange des „Business Insider“ zu seinem Sinneswandel blieb unbeantwortet.

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