„Bist noch total fit“

Ronnie Leitgeb: Trauer um einen sehr guten Freund

Der Muster-Erfinder und „Krone“-Kolumnist Ronnie Leitgeb verstarb am Mittwoch ganz plötzlich mit nur 62 Jahren - im Jänner war er noch topfit gewesen.

Kitzbühel in der Woche der Hahnenkamm-Rennen 2022, Restaurant Zuma: Abendessen mit Ronnie Leitgeb, einem langen Wegbegleiter, der in all den Jahren zu einem sehr guten Freund wurde.

„Du bist noch total fit für dein Alter!“ „Ja, ich schaue auch drauf, versuche, mich gesund zu ernähren, Sport zu betreiben und so weiter.“

Umso unfassbarer ist das, was nur vier Wochen danach geschehen sollte: In der Nacht auf Mittwoch verstarb der gebürtige Niederösterreicher in Kitzbühel. Mit nur 62 Jahren. Ohne jegliche Anzeichen für eine Krankheit, die es davor gegeben hätte. Schlafen gegangen, nicht mehr aufgewacht.

Österreichs Sportwelt muss damit um einen ihrer ganz großen Protagonisten trauern. Der Mödlinger hatte als Journalist gearbeitet, lernte 1984 einen gewissen Thomas Muster kennen, um daraufhin - in vollstem Vertrauen in dessen Potenzial - alles hinzuschmeißen und den damals erst 16-jährigen Steirer zu trainieren.

Historisch
Was daraus entstehen sollte, ist historisch. Muster gewann in seiner Karriere 44 ATP-Turniere, darunter die French Open 1995, und ist bis heute Österreichs einzige Nummer 1 der Tenniswelt. Nach dessen Karriereende war Leitgeb Präsident des Verbandes, gründete in Monte Carlo ein Camp für Fitness, war Turnier-Veranstalter und arbeitete als Kolumnist für die „Krone“. Auch in all diesen Funktionen konnte Ronnie so erfolgreich sein wie einst als Muster-Trainer. Und er lebte meist auch nach den Richtlinien, die in seinem Camp stets gelehrt wurden.

„Bleib gesund, mein Freund“, sagte er damals zum Abschied nach diesem Abendessen im Zuma von Kitzbühel. Ihm selbst sollte das leider nicht vergönnt sein. Umso mehr kommen immer wieder die Tränen.

Nicht nur beim Schreiben dieser Zeilen.