Seit Herbst 2024 ist der gebürtige Ungar Zsombor Klucsik Österreicher, seit Februar dieses Jahres ist der 15-Jährige für den ÖLV startberechtigt. Und bereits in seiner ersten Saison für Rot-Weiß-Rot sorgt der Vorarlberger in der U18-Klasse für Aufsehen
„Beim EYOF dabei sein zu können, wäre sicherlich toll“, gesteht Zsombor Klucsik. „Aber wenn ich es mir aussuchen könnte, wäre mir eine Medaille bei der U18-EM im nächsten Jahr noch lieber.“
Der 15-Jährige gebürtige Ungar von der TS Egg, der seit Februar dieses Jahres für Österreich startet, besucht die fünfte Klasse des Sportgymnasiums Dornbirn und ist mit seiner Mama vorigen Sommer vom Bregenzerwald nach Lauterach übersiedelt. „Auch wegen des Sports“, verrät „Zsombi“, der von VLV-Sportdirektor Sven Benning betreut wird und in den vergangenen Wochen vor allem über die 400 Meter Hürden für Furore sorgte.
Bei den österreichischen U18-Titelkämpfen in Innsbruck lief er zuletzt in 53,04 Sekunden nicht nur zu Gold, sondern unterbot auch zum bereits zweiten Mal in dieser Saison das Limit für die U18-EM 2026 in Rieti (It). Damit ist er aktuell die Nummer drei in Europa und weltweit die Nummer fünf des Jahrgangs 2009.
Zitterpartie rund um das EYOF
Während Klucsik für Rieti wohl bald fix planen kann, ist sein Start beim EYOF in Skopje (NMaz) von 20. bis 26. Juli noch offen. „Pro Nation kann in jeder Disziplin nur ein Athlet teilnehmen“, erklärt Benning, der seinen Schützling behutsam aufbauen will. „Mit Max Baxa gibt es in Österreich einen weiteren sehr schnellen jungen Mann, der Zsombi das Ticket für Skopje noch entreißen könnte.“ Was ärgerlich wäre – allerdings auf keinen Fall das Ende. „Mir ist es lieber, der Junge macht so eine Erfahrung früher als später. Zudem ist es nicht das Ziel einen U18-Überflieger aus ihm zu machen, er soll später auch reüssieren“, so der Coach.
„Mach’ ich zu viel, mach’ ich zu wenig?“ – eine Frage, die sich Sven Benning, Sportdirektor des Vorarlberger Leichtathletikverbands, in den vergangenen Wochen und Monaten in Bezug auf Zsombor Klucsik immer wieder gestellt hat.
Der 15-jährige Sportgymnasiast genoss bei der TS Egg eine solide Grundausbildung, ehe er zu Benning nach Dornbirn wechselte und sich dort in den vergangenen Monaten rasant entwickelte. Den ursprünglichen Traum, Hochspringer zu werden, hat „Zsombi“ inzwischen zur Seite geschoben. „Da ich nicht größer als 1,85 Meter werde, ist das einfach unrealistisch“, sagt er mir beim Treffen auf der Birkenwiese. Der Fokus liegt seither ganz auf den 400 Meter Hürden. „Aber einmal die Woche lasse ich ihn immer noch Hochsprung trainieren, weil ich einfach merke, wie viel Spaß er daran hat“, verrät Benning, der auch sein internationales Netzwerk nutzt, um für sich die Eingangsfrage des „zu-viel-oder-zu-wenig“ zu beantworten.
Scheinbar passt der Weg aktuell – haben der Trainer und sein Schützling den richtigen Mittelweg gefunden. Eine Zeit von 53,04 Sekunden ist ein Versprechen für die Zukunft, die Lust macht – aber nicht mehr. Belege dafür, dass Erfolge in (zu) jungen Jahren leistungshemmend wirken können, gab es in der (Vorarlberger) Leichtathletik immer wieder. Bleibt zu hoffen, dass es bei Klucsik anders sein wird.
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