Siegfried Mauser ist ein freier Mann - noch. Am 1. Februar muss der frühere Rektor des Mozarteums eine mehrjährige Haftstrafe antreten. Verurteilt wurde bereits vor knapp vier Jahren. Er selbst will weiter für sein Recht kämpfen.
Es könnte das Ende einer schier unendlichen Geschichte sein. Mit 1. Februar muss Siegfried Mauser in der Justizanstalt Puch-Urstein seine Haftstrafe antreten – verurteilt wurde der frühere Rektor des Mozarteums bereits viel früher.
Konkret am 16. Mai 2018: Am Landesgericht München fasste Mauser zwei Jahre und neun Monate unbedingte Haft aus. Schuldspruch wegen dreifacher sexueller Nötigung. Vom Vorwurf der Vergewaltigung sprach das Gericht den bereits einschlägig vorbestraften Musikwissenschafter hingegen frei. Eineinhalb Jahre später, im September 2019, erlangte das Urteil Rechtskraft. Wenige Wochen darauf hätte Mauser in Bayern seine Haftstrafe antreten sollen. Doch der 67-Jährige hatte andere Pläne.
Mauser ging zurück nach Salzburg. Er hat die österreichische Staatsbürgerschaft, wollte seine Strafe lieber im Pucher Gefängnis absitzen. Der Träger des österreichischen Ehrenkreuzes und des deutschen Bundesverdienstkreuzes stellte einen entsprechenden Antrag beim Salzburger Landesgericht.
Langes Warten auf gerichtliches Gutachten
Mauser blieb auf freiem Fuß. Zur Abklärung seines Gesundheitszustands war die Expertise eines Sachverständigen notwendig. Ein erstes Gutachten war dem Gericht nicht aussagekräftig genug. Man beauftragte einen zweiten Mediziner, dessen Gutachten liegt nun vor. Demnach ist der Ex-Rektor haftfähig. „Es liegen keine gesundheitlichen Gründe vor, die gegen eine Haft sprechen“, heißt es seitens des Gerichts.
Mauser will weiter für sein Recht kämpfen
Mauser selbst betont im Gespräch mit der „Krone“: „Ich bin das Opfer eines Fehlurteils.“ Er werde die Haft ab 1. Februar antreten – und will weiter für seine Gerechtigkeit kämpfen. Er will eine Wiederaufnahme seines Gerichtsverfahrens in Deutschland erreichen. Dafür hat er sich den renommierten Anwalt Johann Schwenn an Bord geholt. Dieser vertrat in der Vergangenheit bereits Jörg Kachelmann. Der TV-Moderator stand ebenfalls wegen mutmaßlicher Vergewaltigung vor Gericht.
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