Das Preisgeld bei der Vierschanzentournee war vor dem Auftakt der 70. Auflage Gesprächsthema. Die Siegprämie für den am Dreikönigstag in Bischofshofen zu kürenden Gesamtsieger zusätzlich zum „Goldenen Tournee-Adler“ ist verfünffacht worden. Auf die Summe von 100.000 Franken (ca. 96.000 Euro) für den Tournee-Triumphator reagierten die Protagonisten des Skisprung-Spektakels unterschiedlich. Grundsätzlicher Tenor war jedenfalls, dass es für die Erhöhung längst Zeit geworden war. „Warum so spät?“, meinte Titelverteidiger Kamil Stoch, und das mit gutem Grund.
Der Pole hat den Klassiker schon dreimal für sich entschieden und damit aufsummiert klar weniger kassiert als sein kommender Nachfolger. „Jeder spricht davon“, bezog sich Stoch auf die Popularität der Tournee. „Es ist gut, wenn es höher ist, weil es ist eine Belohnung für unsere harte Arbeit ist.“ Sein Teamkollege Dawid Kubacki argumentierte ähnlich: „Das Preisgeld sollte eigentlich schon lange höher sein.“
Die Aufstockung mehr als nur gerechtfertigt findet auch der Gesamtweltcup-Titelverteidiger. „In den vergangenen Jahren hat man mehr für den Sieg in Willingen als bei der Tournee bekommen“, zog der Norweger Halvor Egner Granerud einen Vergleich. Weltcup-Leader Karl Geiger sieht in der Erhöhung ein Zeichen der Wertschätzung. „Auch der Sieger auf der Streif bekommt eine gewisse Premiere“, verglich der Deutsche. „Auch eine Vierschanzentournee hat einen gewissen Stellenwert.“
„Man hat es endlich begriffen“
In diese Kerbe schlug auch sein Coach, Deutschlands Bundestrainer Stefan Horngacher: „Endlich hat man begriffen, was die Jungs hier für eine Leistung bringen. In anderen Sportarten war das schon früher so“, gab der Tiroler zu bedenken und ging weiter: „Man kann drüber diskutieren, ob das eigentlich genug ist, wenn man schaut, welcher Fokus und Druck dahinter steckt.“ Zum Vergleich: Für die drei Kitzbühelrennen steht eine Million Euro bereit, für die Tournee mit 383.000 Euro gut ein Drittel davon.
ÖSV-Ass Stefan Kraft ist aber zufrieden damit. „Sehr, sehr cool, dass die Vierschanzentournee gewürdigt wird. Ich glaube, dass das Preisgeld davor sehr wenig war. Es ist doch eine der bekanntesten Wintersport-Bewerbe. Jeder redet davon“, sagte er. Doch sei eine Aufstockung in schwierigen Zeiten nicht selbstverständlich. „Die FIS ist sehr dahinter. Sie probieren, für uns sehr viele attraktive Events aufzubauen. Ich glaube, wir müssen damit sehr zufrieden sein.“
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