Erstaunlich gefasst nehmen die meisten Angeklagten die Urteile am Innsbrucker Landesgericht auf - auch wenn die Strafe höher als erwartet ausfiel. Am Dienstag war dies anders, denn ein Mann drehte durch, als über ihn die U-Haft verhängt wurde. Zwei Justizwachebeamte zogen sich beim Vorfall leichte Verletzungen zu.
Ein Kleinbus der Justizwache raste mit Blaulicht und Folgetonhorn vom Gerichtsgebäude in der Maximilianstraße weg – dies ließ auf eine heikle Situation im Haus schließen.
U-Haft „löste aggressives Verhalten aus“
„Wir können bestätigen, dass es im Zuge einer Haftprüfung zu einem Vorfall kam“, teilte Christina Ratz von der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit im Justizministerium mit. Und sie konkretisierte: „Die Haftprüfung endete damit, dass über den Betroffenen die Untersuchungshaft verhängt wurde. Dies löste ein aggressives Verhalten bei ihm aus.“
Der Betroffene wurde in eine besonders gesicherte Zelle verbracht und war am nächsten Tag psychisch wieder unauffällig.
Christina Ratz
Im Zuge des Vorfalls wurden zwei Justizwache-Beamte leicht verletzt, sie befinden sich aber weiterhin im Dienst. „Der Betroffene wurde in eine besonders gesicherte Zelle verbracht und war am nächsten Tag psychisch wieder unauffällig“, sagte die Sprecherin.
Sprung aus Fenster war das Spektakulärste
Passieren derartige Ausraster öfter? Andreas Stutter, Vizepräsident und Sprecher des Landesgerichtes, kann dies weitgehend verneinen: „Eine Schreierei kann aber schon einmal vorkommen.“
Für Schlagzeilen sorgte im Mai 2017 ein Kroate (26). Er hatte im Raum Innsbruck Einbrüche in Autos und Wohnungen begangen. Als er sich nach dem Urteil (ein Jahr Haft) mit seinem Verteidiger beriet, sprintete er plötzlich durch den Raum, riss das Fenster auf und sprang in die Freiheit - genau in den Schotter eines Pflanzentroges, was den Aufprall dämpfte. Die Alarmfahndung war aber schon am Marktgraben erfolgreich.
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