62 Millionen Euro Schaden, so viel wie selten zuvor, doppelt so viel wie im Jahr 2019: Das ist die steirische Erntebilanz, bedingt durch Dürre, Frost, Hagel. Die „Ausbeute“ bei den Äpfeln ist um 40 Prozent geringer, der Wein ist zwar wie „aus dem Bilderbuch“, aber der Ertrag mit 232.000 Hektolitern geringer als 2020.
Humusaufbau als Antwort auf den Klimawandel: Vereinfacht gesagt, lässt man Felder dafür nicht brach liegen, sondern baut Kreuzblütler etc. an, die dann in den Boden eingearbeitet werden. Damit muss dieser weniger beackert werden, er schafft Lebensraum für Regenwürmer und Bienen, dient als Deckung für Wildtiere. Und der luftige Boden nimmt selbst Starkregen viel besser auf als ein verdichtetes Feld - bis zu 100.000 Liter pro Hektar mehr!
Es gibt schon wertvolle Initiativen dazu, doch beim Humusaufbau scheint in der Steiermark noch Luft nach oben zu sein. Erst 2,5 Prozent der Böden gelten als solche, auch die Blühränder zwischen den Ackerkulturen seien „ausbaufähig, so ehrlich muss man sein“, so Fritz Stocker von der Kammer.
Kein Vergleich mit dem Burgenland
Rein optisch zeigt ein Blick über die Grenzen ins Burgenland: Hier erstrecken sich oft über weite Hektar Blühflächen, auf denen noch die Bienen summen. Das könne man wegen der Systemunterschiede nicht vergleichen, sagt Stocker. „Im Burgenland gibt es viel mehr Getreidekulturen, die früher geerntet werden, was Zeit lässt für Blühflächen.“ Während in der Steiermark, mit vielen Schweinen und Rindern, noch immer zu 48 Prozent Mais angebaut würde.
Bei der Marille gab es Totalausfälle
Der Klimawandel hat die Steiermark heuer richtig erwischt, die rasche Abfolge von heiß, kalt, trocken, Starkregen stresste alle Kulturen. Fazit: Äpfel -40 Prozent, Mais -20, teils Totalausfälle bei der Marille, Kirschen -85 Prozent, Zwetschken -80 Prozent. Ärger war es nur im Horror-Frostjahr 2016 mit 125 Millionen Schaden.
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