Bis zu 30 Cent

Fix: Pfand für Plastikflaschen und Dosen kommt

Politik
13.10.2021 09:30

Großer Wurf für die Umwelt! Am Mittwoch einigten sich Türkis und Grün auf ein Einwegpfand für Plastikflaschen und Getränkedosen ab 2025. Konkret bedeutet das für den Konsumenten, dass beim Kauf ein zusätzlicher Einsatz in der Höhe von vermutlich 25 bis 30 Cent fällig wird. Dieses Geld bekommen die Kunden retour, wenn sie die Verpackung wieder ins Geschäft zurückbringen. So soll verhindert werden, dass Müll in der Natur landet - die Gebinde können besser recycelt werden.

Doch das ist nicht der einzige Erfolg, den Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) in zähen Verhandlungen mit der Wirtschaftskammer und dem Handel erzielen konnte. Schon in drei Jahren kehrt auch das Mehrwegangebot schrittweise in die heimischen Geschäfte zurück. Ab dann soll es wieder in allen Supermärkten ab 400 Quadratmetern Verkaufsfläche wiederbefüllbare Getränkegebinde sprich Mehrweg geben. Und das in allen Kategorien - vom Bier bis zur Milch.

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Damit können sich die Menschen bewusst dazu entscheiden, der Umwelt etwas Gutes zu tun.

Umweltministerin Gewessler

„Damit können sich die Menschen bewusst dazu entscheiden, der Umwelt etwas Gutes zu tun. Und das ist auch gut so“, versichert Gewessler. Sie wird nicht müde, weitere Vorteile des Einwegpfands aufzulisten. So wird das neue Abfallwirtschaftsgesetz, das am Mittwochvormittag den Ministerrat passierte, auch bewirken, dass Österreich „weniger Plastiksteuer an die EU zahlen muss. Denn Brüssel gibt bei entsprechender ,Strafzahlungs-Androhung‘ vor, dass bis 2029 etwa 90 Prozent der Getränke-Kunststoffverpackungen getrennt gesammelt werden müssen.“ Derzeit liegt die Alpenrepublik nur bei 70 Prozent.

Ab 2025 auch 25 Prozent Rezyklatanteil in PET-Flaschen
Doch das neue Ökogesetz geht noch weiter! Ab 2025 müssen 25 Prozent Rezyklatanteil in PET-Flaschen enthalten sein. Diese können aber - wie Abfallexperten betonen - nur sortenrein getrennt für Lebensmittel zugelassen werden. Bisher mussten Getränkehersteller und Abfüller diese lebensmitteltauglichen Stoffe in großen Mengen importieren - denn am rot-weiß-roten Markt gab es ganz einfach nicht genug davon. Das wird sich gewaltig ändern. Ein Erfolg auch für den Klimaschutz, da ja weite Transportwege samt Emissionen wegfallen.

Ein Beispiel, wie das alles in der Praxis aussehen wird: In allen Kategorien muss ein Teil der Produkte in Mehrwegflaschen angeboten werden. Und das bei einem Anteil von zehn bis 15 Prozent. Bei zehn verschiedenen Biersorten müssen dann mindestens zwei Gerstensäfte in Mehrweg angeboten werden. Dem Unternehmen wird aber auch eine zweite Variante angeboten: So kann auch eine bestimmte Mindestlitermenge an verkauften Mehrweggetränken garantiert werden. In Summe müssten das 25 Prozent des Gesamtvolumens pro Kategorie oder jeder vierte verkaufte Liter sein!

Auch hier gilt, dass in allen Sparten ein Produkt in der Mehrwegflasche angeboten werden muss. Um den Ketten die Umstellung zu erleichtern, müssen erst 2025 alle Filialen auf das neue System umgestellt werden.

Umweltorganisationen bejubeln „großen Wurf“
Bejubelt wird der „große Wurf“ naturgemäß von Umweltorganisationen wie Global 2000, deren Chefin Gewessler vor ihrem Einstieg in die Politik war. Die Aktivisten Reinhard Uhrig und Lene Steger: „Unser ,Pfand drauf´-Kampagneneinsatz der vergangenen Jahre hat sich gelohnt. Das ist ein großer Durchbruch!“ Gefordert wird aber seitens der Plastikflut-Kämpfer als zusätzliche Hilfe bei der Einkaufsentscheidung eine klare Kennzeichnung von Einweg und Mehrweg auf den Verpackungen.

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