Österreichs Fußball-Meister Red Bull Salzburg steht zum dritten Mal und auch in Folge in der Gruppenphase der Champions League. Der nationale Double-Gewinner gewann am Mittwoch das Play-off-Rückspiel bei Bröndby IF 2:1 (2:0). Das Hinspiel hatten die Bullen in der vergangenen Woche ebenso 2:1 für sich entschieden. Der 18-jährige Benjamin Sesko (4.) und der 20-jährige Brenden Aaronson (10.) sorgten für eine frühe Vorentscheidung, der Anschlusstreffer gelang Andreas Maxsö (62.).
Die Salzburger fixierten die zehnte Teilnahme eines österreichischen Clubs an der Gruppenphase der Champions League seit deren Einführung als Nachfolgebewerb für den Europacup der Landesmeister 1992. Wie Sturm Graz 1998/99 bis 2000/01 gelang das Triple. Zudem schaffte es zweimal Rapid Wien und je einmal Austria Wien und Red-Bull-Vorgängerverein SV Salzburg. Die Gruppen-Auslosung erfolgt am Donnerstag (18 Uhr MESZ) in Istanbul, Salzburg wird aus dem dritten von vier Töpfen gezogen. Hier gibt es die möglichen Gegner.
Böser Empfang
Der Empfang in der Kopenhagener Vorstadt war kein herzlicher gewesen. Schon am Vortag des Spiels waren die Salzburger auf dem Weg ins Stadion von Hassplakaten begleitet worden. In der Nacht wurden vor ihrem Teamhotel Feuerwerkskörper gezündet. „Damit war zu rechnen, ich kenne die Bröndby-Fans noch zu gut“, sagte Trainer Matthias Jaissle, von 2017 bis 2019 als Assistent beim dänischen Traditionsclub tätig, auf ServusTV. „Das war kein Akt, der uns irgendwie beeinflusst heute.“
Tatsächlich ließ sich sein junges Team von der aufgeladenen Atmosphäre im mit 22.000 Zuschauern fast voll besetzten Bröndby Stadion in keiner Art und Weise beeindrucken. Nach einem ersten Warnschuss von Bröndby-Stürmer Simon Hedlund bediente Mohamed Camara aus dem Halbfeld Sesko. Der 18-jährige Slowene nahm sich den Ball mit der Brust mit und schoss sehenswert ein - das wichtigste Tor seiner jungen Karriere.
Start mit Doppelschlag
Die Gäste führten wie im Hinspiel bereits in der 4. Minute 1:0, doch damit nicht genug: Ein Fehlpass von Mads Hermansen ermöglichte Salzburg noch in den ersten zehn Minuten das 2:0. Der Bröndby-Torhüter spielte Sesko den Ball in die Beine. Der Teenager behielt die Ruhe, setzte Aaronson ein und dieser traf wie schon im Hinspiel. In Salzburg war der 20-jährige US-Amerikaner nach seiner Einwechslung sogar an beiden Red-Bull-Toren beteiligt gewesen. Diesmal hatte er in der Startformation wie erwartet den Vorzug gegenüber Nicolas Capaldo erhalten.
Bröndby hatte alle sechs Akteure, die im Hinspiel wegen Corona-Infektionen gefehlt hatten, zurück. Mit Tobias Börkeeiet, Mathias Greve und dem Ex-Salzburger Josip Radosevic standen drei davon in der Startformation. Dänemarks Meister, in der Liga nach sechs sieglosen Runden nur auf Platz neun, gestaltete das Spiel nach Salzburgs Blitzstart ausgeglichen. Bei einem Greve-Kopfball rettete Maximilian Wöber knapp vor der Linie (13.).
Auf der Gegenseite ließ Karim Adeyemi die Topchance auf das 3:0 aus. Der 19-jährige Deutsche, mit sieben Toren in sieben Saison-Pflichtspielen bisher treffsicher, brachte den Ball nach einem weiteren Hermansen-Fehler aus kurzer Distanz nicht an Bröndby-Kapitän Maxsö vorbei (44.). Bei einem Abschluss von Nicolas Seiwald war Hermansen auf dem Posten (45.+1).
Hier die besten Bilder des Spiels:
Gegentor ohne Folgen
Die Salzburger ließen auch nach Seitenwechsel nicht nach. Nach einer Standardsituation schöpfte Bröndby aber noch einmal Hoffnung: Maxsö traf nach einer Freistoßflanke und Kopfball-Vorarbeit von Kevin Tshiembe ebenfalls per Kopf. Salzburg kassierte damit im 22. Europacup-Spiel in Folge zumindest ein Gegentor. Ein abgefälschter Schuss von Kapitän Andreas Ulmer, der sein 500. Pflichtspiel für die Bullen absolvierte, ging über das Tor (63.).
Salzburg erlangte die Kontrolle über die Partie zurück, der Däne Rasmus Kristensen schoss gegen seine Landsleute im Finish knapp am langen Eck vorbei (89.). Sein Team fuhr saisonübergreifend den 13. Pflichtspielsieg in Folge ein, den achten in dieser Saison. Bröndby dagegen ist nach acht Partien in diesem Spieljahr weiterhin sieglos. Die Dänen müssen weiterhin auf ihre ingesamt zweite CL-Teilnahme nach 1998 warten. Für Salzburg ist es die insgesamt vierte - ein österreichischer Rekord. Der Vorgängerclub SV Austria Salzburg war bereits 1994 in der Königsklasse vertreten gewesen.
Bröndby IF - Red Bull Salzburg 1:2 (0:2)
Bröndby Stadion
SR Del Cerro Grande (ESP)
Salzburg mit Gesamtscore 4:2 in der Champions League
Bröndby in der Europa League
Tore:
0:1 ( 4.) Sesko
0:2 (10.) Aaronson
1:2 (62.) Maxsoe
Bröndby: Hermansen - Börkeeiet (59. Skipper), Maxsö, Tshiembe - Bruus, Frendrup (84. Rosted), Radosevic, Greve (59. Slimane), Mensah (59. Gammelby) - Uhre, Hedlund (78. Pavlovic)
Salzburg: Köhn - Kristensen, Solet, Wöber, Ulmer - Sucic, Camara (66. Junuzovic), Aaronson (85. Bernardo), Seiwald - Sesko (71. Okafor), Adeyemi (71. M. Berisha)
Gelbe Karten: Maxsö bzw. Camara, Solet
Auslosung Gruppenphase Champions League: Donnerstag (18 Uhr MESZ) in Istanbul
Ergebnisse der Play-off-Rückspiele:
Bröndby IF - Red Bull Salzburg 1:2 (0:2)
Hinspiel 1:2
Salzburg mit Gesamtscore von 4:2 in der Champions League
Bröndby in der Europa League
Dinamo Zagreb - Sheriff Tiraspol 0:0
Hinspiel 0:3
Tiraspol mit Gesamtscore von 3:0 in der Champions League
Zagreb in der Europa League
Schachtar Donezk - AS Monaco 2:2 n.V. (0:2)
Hinspiel 1:0
Schachtar mit Gesamtscore von 3:2 in der Champions League
Monaco in der Europa League
Bereits am Dienstag:
Ferencvaros Budapest (Trainer Stöger) - Young Boys Bern 2:3 (2:1)
Hinspiel: 2:3
Young Boys mit Gesamtscore von 6:4 in der Champions League
Ferencvaros in der Europa League
PSV Eindhoven (Mwene spielte durch) - Benfica Lissabon 0:0
Hinspiel: 1:2
Benfica mit Gesamtscore von 2:1 in der Champions League
PSV in der Europa League
Ludogorez Rasgrad - Malmö FF 2:1 (1:1)
Hinspiel 0:2
Malmö mit Gesamtscore von 3:2 in der Champions League
Ludogorez in der Europa League
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