Japan alarmiert

Olympia: Fünf weitere Sportler Corona-positiv

Olympia
21.07.2021 15:05

Fünf weitere Sportler sind vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dabei handelt es sich um die niederländische Skateboarderin Candy Jacobs (31), die chilenische Taekwondo-Kämpferin Fernanda Aguirre (23), den tschechischen Tischtennis-Profi Pavel Sirucek (28), die britische Schützin Amber Hill (23) und einen Beachvolleyball-Spieler der USA.

Jacobs machte ihren Fall am Mittwoch bei Instagram selbst öffentlich. „Mein Herz ist gebrochen“, schrieb die WM-Vierte von 2019. Sie kann bei der olympischen Premiere ihrer Sportart am kommenden Montag nicht an den Start gehen. Das Nationale Olympische Komitee Chiles vermeldete unterdessen, dass Aguirre bereits bei der Ankunft in Japan positiv getestet worden sei und ebenfalls nicht antreten könne. Beide müssen wie Sirucek und ein amerikanischer Beachvolleyball-Spieler in Quarantäne. USA Volleyball bestätigte einen positiven Test, nannte allerdings keinen Namen des Betroffenen.

Sirucek ist nach dem Beachvolleyball-Spieler Ondrej Perusic bereits der zweite tschechische Sportler, der bei den Spielen in Tokio positiv getestet wurde. Der 28-Jährige werde damit nicht zu seiner Olympia-Premiere antreten können, teilte Tibor Alföldi mit, der Sprecher des Tschechischen Olympischen Komitees.

Die Olympia-Mitfavoritin und Weltranglisten-Erste Hill wurde bereits vor ihrer geplanten Abreise nach Japan positiv getestet, leidet aber unter keinerlei Symptomen. „Es gibt keine Worte, die beschreiben, wie ich mich jetzt fühle“, sagte Hill. Sie sei „absolut zerstört“ nach der Nachricht vom positiven Test. Am Dienstag hatte das tschechische Team mitgeteilt, dass nach Beachvolleyballer Perusic auch Simon Nausch, der Trainer der Beachvolleyballerinnen, positiv getestet worden sei. Nausch ist ein österreichischer Ex-Beach-Volleyballer.

In Japan sorgt zwei Tage vor Eröffnung der Olympischen Spiele ein deutlicher Anstieg der Corona-Infektionen auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr für Alarmstimmung. Experten warnen vor einer möglichen „kritischen“ Situation in der Hauptstadt. Am Mittwoch meldete Tokio 1.832 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das sind 683 mehr Fälle als vor einer Woche. „Die fünfte Welle ist bereits am Rollen“, erklärte Toshio Nakagawa, Präsident des nationalen Medizinerverbandes.

Regierung besorgt
Die Regierung ist über die Lage besorgt. Ministerpräsident Yoshihide Suga, der wegen seines Umgangs mit der Pandemie und seines Festhaltens an den Spielen in der Kritik steht, rief die Bevölkerung am Mittwoch auf, sich die Olympischen Wettkämpfe zu Hause am Fernseher anzuschauen. Wegen der Pandemie sind Zuschauer von praktisch allen Wettkämpfen ausgeschlossen.

Auch Tokios Gouverneurin Yuriko Koike bat die Bürgerinnen und Bürger, zu Hause zu bleiben, um eine weitere Ausbreitung des Virus mit der Delta-Variante zu verhindern. Sie sollten auch nicht während der bevorstehenden Feiertage und Sommerferien reisen. Einen großen Anteil der neu Infizierten machen junge Menschen aus. In Tokio und anderen Präfekturen gilt der Notstand.

Tokio befindet sich noch bis weit nach Ende der Olympischen Spiele im inzwischen vierten Corona-Notstand. Dass die Regierung für IOC-Präsident Thomas Bach einen Empfang mit 40 Teilnehmern organisierte, während die Bürger weder zu Partys noch zu den Olympischen Spielen gehen dürfen, empfinden viele als Hohn. Nicht wenige trinken jetzt Alkohol auf der Straße. Das Rotlichtviertel Kabukicho mit seinen Bars ist auch abends noch hell beleuchtet. Eine Mehrheit der japanischen Bevölkerung hatte sich in Umfragen immer wieder für eine erneute Verschiebung oder eine Absage der Olympischen Spiele ausgesprochen. IOC-Präsident Bach erklärte dazu, Japan müsse „über die Sicherheit nicht besorgt sein“.

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