„Wie ein Whirlpool“

Anrainer laufen Sturm: Bitcoin-Mine heizt See auf!

Digital
07.07.2021 11:43

Im US-Bundesstaat New York kämpfen Anrainer eines Sees gegen eine große Mining-Farm, in der die Kryptowährung Bitcoin produziert wird. Sie nutzt das Wasser des Seneca Lake zur Kühlung - und heizt das Gewässer offenbar so stark auf, dass es sich nach Darstellung einiger Anrainer „wie ein beheizter Whirlpool“ anfühle. Der Betreiber betont, sich an alle Umweltauflagen zu halten.

Stein des Anstoßes ist die Bitcoin-Mining-Farm Greenidge Generation - eigentlich ein Kraftwerk, das vom Betreiber aber zuletzt primär fürs Bitcoin-Mining eingesetzt wurde. Die Energie für die als stromhungrig in Verruf geratene Bitcoin-Erzeugung wird hier aus Erdgas erzeugt, die Abwärme der rund 8000 Mining-Rigs führt man über das Seewasser ab.

Wie der US-Fernsehsender NBC News berichtet, haben die Betreiber der Anlage die Genehmigung, bis zu 500 Millionen Liter Wasser pro Tag für die Kühlung ihrer Bitcoin-Miner zu entnehmen und nach Durchlaufen des Kühlkreislaufes wieder in den See zurück zu pumpen.

„Fühlt sich wie beheizter Whirlpool an“
Im Sommer darf das Kühlwasser mit bis zu 42 Grad in den See gepumpt werden, im Winter mit bis zu 30 Grad. Den Anrainern passt das gar nicht. Sie klagen über zu hohe Wassertemperaturen im Seneca Lake. Ein Gegner der Bitcoin-Mine über das einst so erfrischende Bad im See: „Es fühlt sich wie ein beheizter Whirlpool an.“

Der Betreiber kann die Kritik nicht nachvollziehen. Man halte sich an alle Umweltauflagen, gleiche den CO2-Ausstoß aus, habe Jobs geschaffen und schöpfe die maximal möglichen Temperaturen beim Kühlwasser gar nicht aus. Im Sommer leite man das Wasser mit 20, im Winter mit 15 Grad Celsius in den See. Aussagen, die mit einer thermischen Überprüfung auf die Probe gestellt werden sollen, die aber erst 2023 angesetzt ist.

Bitcoin wegen Umweltbilanz in der Kritik
Der Bitcoin ist in den letzten Wochen wegen seiner Umweltbilanz verstärkt in die Kritik und ins Visier chinesischer Behörden geraten: Riesige, oft mit Strom aus Kohlekraftwerken betriebene Mining-Anlagen in China wurden dichtgemacht, namhafte Bitcoin-Fans wie Elon Musk entzogen der Digitalwährung wegen der Umweltbilanz ihre Unterstützung.

Der Kurs rasselte gehörig nach unten, mittlerweile sucht die Mining-Industrie nach neuen Standorten und umweltfreundlicheren Möglichkeiten der Bitcoin-Erzeugung. In den USA zeichnet sich deshalb gerade ein Mining-Boom ab - unter anderem zum Leidwesen der Anrainer am Seneca Lake.

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