Statussymbole

Prostituierte lieben Facebook und Blackberrys

Web
09.02.2011 15:05
Ein Universitätsprofessor hat sich aufgemacht, das Finanzleben von New Yorks Prostituierten unter die Lupe zu nehmen. Dabei ist er nicht nur auf viel Geld, Gewalt und Drogen gestoßen, sondern auch die digitalen Gewohnheiten der Sexarbeiterinnen - Facebook und Blackberrys sind ganz vorn mit dabei.

Soziologie-Professor Sudhir Venkatesh von der Columbia University hat das Vertrauen von 290 New Yorker Prostituierten erworben, um ihr Leben - vor allem die finanzielle und technologische Seite - zu untersuchen, wie "Wired" berichtet.

Überrascht wurde er dabei unter anderem von der Erkenntnis, dass 70 Prozent der Frauen Blackberrys nutzen. Besonders diese Smartphones würden bei Kunden Vertrauen und den Eindruck erwecken, es handle sich um eine drogenfreie und gesunde Sexarbeiterin. Blackberrys seien Statussymbole, mit denen sich mehr Einnahmen lukrieren ließen, so die Erklärung. 19 Prozent setzen auf iPhones, nur elf Prozent auf andere Handys.

Am meisten verändert hat sich laut Venkatesh seit 2003, dass mittlerweile ein Viertel aller Kontakte zu regulären Kunden via Facebook entsteht. 83 Prozent der Prostituierten besitzen eine eigene Facebook-Seite, so der Forscher. Die Online-Anzeigen der Website Craigslist hatten 2003 in diesem Bereich neun Prozent ausgemacht, nach dem Verbot von Sex- und Porno-Annoncen ist der Anteil auf drei Prozent geschrumpft.

Mehr Selbstbestimmung durch das Internet
Das Internet hat die Branche im Ganzen verändert, stellt Venkatesh fest. Männer würden nun lieber via Internet auf die Suche nach einer Prostituierten gehen, als auf gut Glück durch die Straßen zu fahren. Das habe dazu geführt, dass mehr Frauen ihr Image und ihre Preise selbst festlegen. Zudem habe der Einfluss von Zuhältern etwas abgenommen. Auch immer mehr bürgerliche Frauen würden angelockt, sich als Callgirl ein paar steuerfreie Dollar dazuzuverdienen.

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