Comeback nach Corona

Nik P. sagt: „Gott sei Dank leb ich noch!“

Steiermark
26.06.2021 07:30

Den erfolgreichsten Schlager aller Zeiten hat Nik P. mit „Ein Stern“ geschrieben. Auf seinem neuen Album „Seelenrausch“ gewährt der Wahlsteirer intime Einblicke in seine Gedanken.

Warum die lange Pause?
Ich habe nach 20 Jahren gespürt, wie sehr die Luft draußen ist. Auf Druck der Plattenfirma musste ich alle zwei Jahre ein neues Album abliefern. Ich habe die Auszeit gebraucht, um mich kreativ aufladen zu können.

Das Album hast du in der Corona-Zeit geschrieben, wie hast du diese Zeit erlebt?
Es war schrecklich. Meine Freundin Karin und ich sind gleich im ersten Lockdown an Corona erkrankt. Da hat man nur von Tod gesprochen und verstörende Bilder aus Italien gesehen. Das hat mir richtig Angst gemacht. Als meine Freundin auch noch ins Spital musste, war ich mir nicht sicher, ob wir uns jemals wiedersehen werden. Das war das schlimmste Gefühl, das ich je in meinem Leben hatte.

Bist du wieder gesund?
Ich leide nach wie vor unter extremer Müdigkeit, die ich noch nie in meinem Leben hatte. Es gibt Tage, an denen ich fix und fertig bin. Mich zu aktivieren, kostet viel Anstrengung. Im Großen und Ganzen bin ich aber froh, dass wir beide Corona überlebt haben.

Vielleicht hat die Müdigkeit auch mit deinem Alter zu tun, du wirst ja sechzig?
Es hört sich komisch an, sechzig zu werden. Ich fühle mich jedoch noch nicht so alt. In meiner Generation fühlt man sich generell jünger und schaut jünger aus.

Dein neues Album ist sehr persönlich und dank der Aufarbeitung deiner schwierigen Kindheit auch sehr intim geworden. Warum gerade jetzt?
Als Neunjähriger die Mutter als das Wichtigste im Leben zu verlieren, prägt dich ewig. Ich frage mich immer wieder, warum solche Schicksalsschläge passieren müssen. Die Antwort darauf bekomme ich nicht in diesem Leben. Aber vielleicht hilft meine Geschichte anderen Menschen, die mit dem Schicksal hadern.

Nun hat dir eine Steirerin deinen Lebenssong geschrieben.
Ja, Andrea Gutmann aus Leoben ist vor vier Jahren mit dem Text zu „Wer teilt die Farben aus“ auf mich zugekommen. Der Text blieb lange in der Schublade. In der Corona-Zeit war ich plötzlich reif für den Text, der nicht besser zu meinem Leben passen könnte und mittlerweile ein Riesenerfolg ist.

Im Oktober geht ein Lebenstraum in Erfüllung?
Ja, das stimmt. Ich werde im Festspielhaus Salzburg Konzerte spielen und diesen großen Moment in meinem Leben mit meinen Fans teilen. Mit diesen symphonischen Konzerten geht es nicht darum, mir oder meinen Kritikern etwas zu beweisen, sondern nur einen Lebenstraum zu erfüllen. Ich kann dir gar nicht sagen, wie groß meine Vorfreude auf diese Konzerte ist.

Wird auch dein Sohn Niklas als Musiker dabei sein?
Niklas hat schon mehrmals in der Band mitgespielt. Er ist mit seinen 18 Jahren ein Prachtjunge und sehr musikbegeistert. Er spielt Gitarre und Schlagzeug und hat mich vor wenigen Tagen damit überrascht, dass er Bock darauf hat, wie sein Vater Musiker zu werden. Das ist eine große Ehre für mich, wenn einer meiner Sprösslinge Interesse an dem zeigt, was ich so mache.

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