Die B 70 in Voitsberg soll fertig ausgebaut werden. Das Projekt ist umstritten. Bis zu einer Entscheidung wird es noch dauern.
Die geplante Ortsumfahrung vom Autobahnzubringer Mooskirchen bis nach Krottendorf (siehe Grafik unten) entzweit den Bezirk Voitsberg. Für die einen ist es ein längst überfälliger Lückenschluss. Und auch die Anrainer sind, no na, für das 55-Millionen-Euro-Projekt. Für die anderen - die zukünftigen Anrainer - ist es die Zerstörung ihrer ländlichen Idylle. Zudem führt die „B 70 neu“ direkt an der Kainach-Au vorbei, die ein Naherholungsgebiet ist.
Die hohe Landespolitik will die Umfahrung unbedingt. Es wurden auch andere Trassenvarianten geprüft. Viele im Bezirk fragen sich, warum nicht die bestehende Bundesstraße ausgebaut wird. Weil, so das Land, „die Trennwirkung sehr hoch wäre und die Ortsbilder massiv negativ beeinflusst würden“. Die GKB-nahe Trasse kam nicht zum Zug, weil diese „mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht genehmigungsfähig gewesen wäre“ - weil man wegen der erforderlichen Führung in Tieflage die EU-Wasserrahmenrichtlinie nicht hätte einhalten können, heißt es.
UVP-Verhandlung wohl nicht vor Herbst
Noch ist nichts entschieden. Nicht alle, aber viele Landwirte weigern sich, ihre Gründe zu verkaufen. Das heißt, man müsste sie enteignen. „Das wird’s nicht spielen“, ist sich ihr Sprecher Josef Archan sicher. Sicher ist, dass es zumindest lange dauern würde.
Das Projekt ist UVP-pflichtig. Die Verhandlung werde „frühestens im Herbst“ stattfinden, meint Umweltanwältin Ute Pöllinger. Für sie ist der Bodenverbrauch das stärkste Gegenargument. Durch die Trasse wären Ackerflächen abgeschnitten und nicht mehr landwirtschaftlich nutzbar. Pöllinger schlägt vor, dass das Land diese Flächen (zwischen Kainach und Umfahrung) ankauft und dann als „Flächenpool“ für künftige Infrastrukturprojekte verwendet werden: „Es werden immer wieder ökologische Ausgleichsflächen gesucht.“
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