800 Verhaftungen

Polizei gelingt globaler Schlag gegen Drogenszene

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08.06.2021 08:07

Es ist ein weltweiter Schlag gegen die Drogenszene: Internationale Ermittler haben nach Angaben von Europol bei einem Einsatz gegen das organisierte Verbrechen mehr als 800 Verdächtige in über 100 Ländern festgenommen. Es sei eine der bisher größten Polizei-Operationen gewesen, teilte Europol am Dienstag in Den Haag mit. Mehr als 700 Häuser seien durchsucht worden, Tonnen an Drogen beschlagnahmt und große Mengen an Bargeld, Juwelen und Waffen sichergestellt worden. Auch in Österreich kam es zu Festnahmen.

Über 18 Monate lang hatten die Ermittler Telefongespräche und andere Kommunikationswege der Banden abgehört. Mehr als 27 Millionen Nachrichten seien gefiltert worden. Der Schlag war gelungen, da Undercover-Beamte präparierte Telefone in mehr als 300 Banden eingeschleust hatten, auch bei Mafia-Banden in Italien, Motorrad-Gangs und internationalen Drogen-Syndikaten. Die Telefone, die angeblich verschlüsselt sein sollten, waren aber nach Europol-Angaben mit einem Telekom-Netzwerk verbunden, das vom FBI eingerichtet worden war.

„Einer der größten Einsätze überhaupt“
„Dies war einer der größten und ausgeklügeltsten Einsätze überhaupt“, sagte der stellvertretende Europol-Direktor Jean-Philippe Lecouffe in Den Haag. Die Operation „Trojan Shield“ (Trojanisches Schild) stand unter Leitung des amerikanischen FBI, der US-Drogenbehörde FDA, der Polizei von Schweden und der Niederlande und war von Europol koordiniert worden. Ermittler in 16 Ländern seien beteiligt gewesen, darunter auch in Österreich.

Razzien auch in Österreich
Demnach gab es hierzulande in mehreren Bundesländern Hausdurchsuchungen und auch Festnahmen. Aus kriminaltaktischen Gründen wollten die Behörden am Dienstag aber keine Details kommunizieren. Sie verwiesen aber auf eine für Mittwoch geplante Pressekonferenz.

Ganoven-Chat geknackt
Sicherheitsbehörden beklagen sich immer wieder, dass die sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in Chat-Diensten ihre Ermittlungen erschwert. Dabei sind die Inhalte der Kommunikation grundsätzlich nur für die Teilnehmer des Chats im Klartext sichtbar, nicht aber für den Plattform-Anbieter. Die modernen Verschlüsselungsverfahren sind meist kaum zu knacken.

Vor einiger Zeit wurde aber bekannt, dass es Polizeibehörden aus mehreren europäischen Ländern nach jahrelangen Anstrengungen gelungen war, an Inhalte aus dem verschlüsselten Dienst Encrochat heranzukommen. Dadurch konnten unter anderem französische Ermittler Informationen von Smartphones Verdächtiger abgreifen und teilten sie unter anderem mit ihren niederländischen Kollegen.

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