"Das Dritte Reich liegt mir fern. Ein Kommentar erlaubt eigene Formulierungen", verteidigte sich Kampl am Donnerstag. Es handle sich um einen Begriff, der "auch in Wien verbreitet" sei. Zudem sei Bürgermeister Mock "Eisenbahner und nicht Historiker". "Wenn er glaubt, daraus einen Rücktritt konstruieren zu können, muss er sehr viel Angst haben", so Kampl. Aus heutiger Sicht würde er "vielleicht das Wort ändern", aus inhaltlicher Sicht sei sein Artikel jedoch richtig.
Der Begriff Blockwart gehöre "nicht zum üblichen Sprachgebrauch" des St. Veiter FPK-Klubs, erklärte der Stellvertreter des Autors, Arno Kampl, der übrigens nicht mit dem gleichnamigen Parteichef verwandt ist. "Bei uns hat jeder ein freies Mandat, es gibt keine Einheitsmeinung im Klub", so Arno Kampl. Den Begriff "Blockwart" habe er zuletzt im Geschichtsunterricht in der Mittelschule gehört. "Es ist kein Wort, das im Klub je gefallen ist."
Mock: "Rücktritt wäre logische Konsequenz"
"Ich bin zutiefst erschüttert über die Wortwahl von Herwig Kampl und hätte mir nicht gedacht, dass im dritten Jahrtausend noch die Diktion aus dem Dritten Reich in Gebrauch ist", ist Bürgermeister Gerhard Mock empört. Eine solche Rhetorik sei völlig inakzeptabel. "Der Rücktritt Kampls wäre die logische Konsequenz seiner Wortwahl", so Mock. Ähnlich der St. Veiter Bezirkschef der SPÖ, Klaus Köchl: "Im Sinne einer politischen Hygiene muss Kampl den Hut nehmen."
Auch Kampls Vater stand in der Kritik
Auch der Vater von Herwig Kampl, der ehemalige Bundesrat und nunmehrige Gurker FPK-Bürgermeister Siegfried Kampl, war in der Vergangenheit mit umstrittenen Aussagen aufgefallen. Er hatte Wehrmachtsdeserteure im Jahr 2005 als "zum Teil Kameradenmörder" bezeichnet und von einer "Naziverfolgung" in der Nachkriegszeit gesprochen. Diese Aussage kostete Kampl das Amt des Bundesratspräsidenten.
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