Artenkrise im Fokus

Tiroler Schneehuhn bangt um den Lebensraum

Tirol
01.06.2021 16:00

Je mehr Vielfalt verloren geht, desto mehr sitzt die Menschheit in der Klemme - doch die Klimakrise treibt das Artensterben stetig voran. Wie berichtet, zeigt der Ökoreport von Greenpeace, ausgearbeitet von Experten der Uni Innsbruck, dass die heimische Situation ebenso trist ist. Auch Birdlife warnte erst jüngst vor dem dramatischen Rückgang der Vogelpopulationen. In Tirol zittert man etwa um das Schneehuhn.

39 Prozent aller österreichischen Tierarten sind gefährdet - zu diesem traurigen Ergebnis kam die Studie „Das stille Sterben: Die Artenkrise in Österreich“. Darin halten Experten von der Uni Innsbruck und Greenpeace fest: „Die Klima- und die Artenkrise haben nicht nur ähnliche Ursachen, sie verstärken sich auch gegenseitig.“ Auch in Tirol ist das Problem gang und gäbe.

Bergwiesen schwinden
Alpine Magerwiesen und Magerweiden sind charakteristische Lebensräume in Tirol und stark gefährdet. Allein von 2016 bis 2020 nahmen die Almfutterflächen um mehr als 10.000 Hektar ab. Doch durch die Klimakrise sind auch die darin lebenden Tiere bedroht, zum Beispiel das Schneehuhn. „Es gehört zu den Eiszeitrelikten und somit zu den kälteliebenden Arten“, wird im Report erklärt.

Magere Bergwiesen sind in Tirol stark gefährdet. (Bild: Fischer Andreas)
Magere Bergwiesen sind in Tirol stark gefährdet.

Durch die stetige Erderwärmung wandern Pflanzen und Tiere aus tieferen Lagen zur Abkühlung allerdings immer weiter nach oben und „infiltrieren“ schlussendlich die mageren Bergwiesen. Derzeit ist das Schneehuhn noch nicht gefährdet, doch laut Modellrechnungen könnte der Lebensraum des Tieres bis zum Jahr 2070 um nahezu zwei Drittel schrumpfen!

Maßnahmen gefordert
Um die heimische Vielfalt zu erhalten, fordert Greenpeace so rasch wie möglich effektive Maßnahmen. In den Feldern Politik, Land- und Forstwirtschaft, Mobilität, Klima, Raumordnung, Ernährung und Steuerwesen müsse der Biodiversitätsschutz an erste Stelle gesetzt werden. Beginnen könnte man mit der Ernennung neuer Schutzgebiete, die in Österreich gerade einmal 15 Prozent ausmachen.

Porträt von Mirjana Mihajlovic
Mirjana Mihajlovic
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