Er galt als große Nachwuchshoffnung, mit Aussichten auf einen Einzug in die Premier League. Doch sein Traum von der großen Fußball-Karriere blieb ihm verwehrt: 2006 wurde Kiyan Prince, eines der vielversprechendsten Talente der Queens Park Rangers, unweit seiner Schule im Norden Londons im Alter von nur 15 Jahren durch einen Messerstich getötet. Er hatte versucht, einen Streit zu schlichten. Anlässlich des 15. Todestages an diesem Dienstag ehrt der Videospielhersteller Electronic Arts nun Prince - und fügt ihn seinem Blockbuster-Game „FIFA 21“ als virtuellen Spieler hinzu.
Wie Reuters berichtet, wurde Kiyans Spielcharakter mithilfe des Special-Effekt-Studios Framestore, Wissenschaftlern der University of Bradford, Familie, Freunden sowie einstigen Teamkollegen und Trainern entworfen, um ihn möglichst so aussehen zu lassen, wie er heute im Alter von 30 Jahren aussehen würde.
„Ich bin zusammengebrochen, als ich Kiyans Charakter im Spiel zum ersten Mal sah“, schilderte Kiyans Vater Marc, ein ehemaliger Halbschwergewichts-Boxchampion. Für ihn ist die virtuelle Wiederauferstehung seines Sohnes ein symbolischer Moment: Seit dessen tragischem Tod am 15. Mai 2006 kämpft er mit seiner Stiftung, der Kiyan Prince Foundation, gegen Messerkriminalität und Gewalt unter Jugendlichen - und für das Vermächtnis von Kiyan.
„Durch diese Kampagne hoffe ich, dass die Welt endlich einen Blick auf Kiyans unglaubliches Potenzial werfen kann. Wir können sein Talent ehren und hoffentlich andere Kinder dazu inspirieren, auch ihr eigenes Talent zu ehren“, wird Mark Prince zitiert.
„Starke Botschaft“ an Jugendliche
Anlässlich des 15. Todestages erhält Kiyan zudem seine eigene Kadernummer von den Queens Park Rangers: die 30. Bereits vor zwei Jahren hatte der Verein in Erinnerung an sein einstiges Nachwuchstalent sein Stadion auf den Namen Prince umgetauft.
Mit der Aufnahme von Kiyan als Avatar in den Karrieremodus von „FIFA 21“ hofft der Verein, auch eine „starke Botschaft“ gegen das Tragen von Messern an Jugendliche senden zu können: „Die meisten dieser Burschen, diese Generation, spielen ‘FIFA‘, sie werden Kiyan sehen und wenn das nur eine ihrer Einstellungen ändern kann, ist das bereits ein Gewinn“, so der frühere Queens-Park-Rangers-Stürmer Les Ferdinand.
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