„La Boum 2“

Brüssel: Wieder eskalierte illegales Massentreffen

Ausland
01.05.2021 22:53

Die belgische Polizei hat ein illegales Massentreffen von mehreren Hundert Jugendlichen in einem Brüsseler Park gewaltsam aufgelöst. Die Beamten setzten Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstranten ein, die sich trotz eines Verbots in der belgischen Hauptstadt versammelt hatten. Vor einem Monat hatte es einen ähnlichen Party-Protest in dem Park mit rund 2000 Teilnehmern gegeben.

Hunderte Polizisten sowie mehrere Wasserwerfer und Polizeipferde waren am Samstag in Brüssel im Einsatz. Um die Menschen aus dem Stadtpark zu vertreiben, setzte die Polizei laut einem APA-Bericht zudem Tränengas ein. Ein Hubschrauber kreiste über dem Park. Die Veranstaltung „La Boum 2“ war auf Facebook angekündigt, aber von den Behörden verboten worden. Belgische Medien berichteten von 600 oder 700 Polizeikräften und mehreren Tausend Teilnehmern.

Corona-Regeln weitgehend ignoriert
Unter ihnen waren viele junge Menschen, aber auch etliche Kritiker der Corona-Maßnahmen. Medienberichten zufolge waren auch Corona-Leugner und Impfgegner sowie Fußball-Hooligans in den Park gekommen. Corona-Regeln wie Abstands- und Maskenpflicht wurden weitgehend ignoriert.

Eine Person habe durch eine Kollision mit einem Wasserwerfer kurzzeitig das Bewusstsein verloren, berichteten mehrere Medien. Die Brüsseler Polizei schrieb auf Twitter, dass es sich ihren Informationen zufolge nicht um einen Zusammenstoß gehandelt habe, sondern die Person vom Strahl des Wasserwerfers getroffen worden sei.

Ministerpräsident Alexander de Croo hatte im Vorfeld des 1. Mai davor gewarnt, an dem sogenannten „La Boum 2“-Protest teilzunehmen, der erneut über das Internet organisiert wurde. Schon zu Beginn säumten hunderte Polizisten den Park, über Lautsprecher wurden die Teilnehmer aufgefordert, Abstand zu halten und Masken zu tragen. Wenig später wurde unter anderem Feuerwerk in Richtung der Beamten abgefeuert.

15 Festnahmen und mindestens zwei verletzte Polizisten
Nach Angaben des Brüsseler Rathauses vom Abend gab es 15 Festnahmen, ein Demonstrant und zwei Polizisten seien verletzt worden. Zeitweise habe die Zahl der Demonstranten rund 1.500 betragen. Rund 700 hätten sich zunächst der Auflösungsanordnung widersetzt. Wie schon bei der Demonstration am 1. April war auch diesmal wieder berittene Polizei in dem Stadtpark im Einsatz.

Wegen der Corona-Pandemie sind in dem Elf-Millionen-Einwohnerland seit Oktober Bars und Restaurants geschlossen. Ab dem 8. Mai darf die Außengastronomie wieder öffnen. Seit Beginn der Pandemie haben sich mehr als 990.000 Belgier mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, mehr als 24.000 starben.

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