Über ein fragwürdiges Sommerferien-Angebot der Kinderwerkstatt im Volkskunstmuseum Innsbruck in Tirol rümpfen manche Einheimische derzeit die Nase. Der Verantwortliche erklärt gegenüber der „Krone“, was hinter dem Motto „Demoschilder basteln“ steckt.
Nach dem Schwerpunkt „Mein selbst gebautes Taschenradio“ und vor dem Angebot „Fantasy-Landkarten entwerfen“ geht es am 30. Juli im Volkskunstmuseum um Politisch-Gesellschaftliches für Kinder ab sieben Jahren. „Wir protestieren – Demoschilder gestalten“, lautet das Angebot im Rahmen der Kinderwerkstatt bzw. des Innsbrucker Ferienzuges.
Auf witzige oder ernste Weise sollen mit Karton, Pinseln, Farben und Klebebändern die gewünschten Botschaften unters Volk gebracht werden.
Sich Problemen der Welt widmen – oder nicht?
Geht es in Tirol und Österreich ungerecht zu? Soll man gegen vermeintliche Verursacher des Klimawandels kämpfen? Oder lieber gegen die Umtriebe eines gewissen Herrn Putin in der Ukraine?
„Müssen Kinder in diesem Alter in den Sommerferien wirklich mit den Problemen der Welt konfrontiert werden?“, wandte sich ein Innsbrucker an die „Krone“. Auch bei seinen Bekannten herrsche die Meinung, dass es sinnvollere Beschäftigungen für die Jungen gäbe.
Themen kommen von den jungen Teilnehmern selbst
Veranstalter der Kinderwerkstatt ist das Landesmuseum und Kulturvermittler für das „Demo-Labor“ ist Alexander Moser, der den Hintergrund zu erklären versucht: „Die Themenwahl wird nicht vorgegeben, sondern sie kommt von den jungen Teilnehmern selbst. Es geht ganz einfach darum, dass sie für Sachen eintreten, die sie ungerecht finden.“ Dies könne eben auch in Form von kreativen Demoschildern passieren. Im Rahmen der Kinderwerkstatt setzt man heuer erstmals auf diesen Schwerpunkt.
Eine Gesellschaft muss es schon aushalten, dass sich junge Menschen für ihre Anliegen einsetzen.
Kulturvermittler Alexander Moser
Beim „Fest der Vielfalt“ 2022 habe man aber schon Erfahrungen gesammelt: „Es sind unglaublich tolle Bilder entstanden – beispielsweise rund um Frieden oder faire Bezahlung.“
Keine Teilnahme an größeren Demos geplant
Moser betont, dass das Recht auf Protest zu einer Gesellschaft (und damit auch zu den Jüngsten) gehöre. Eine Teilnahme mit den selbst gebastelten Schildern an einer größeren Demonstration sei nicht geplant. „Die Kinder tragen die Schilder aber meist mit Stolz durch die Straße nach Hause ...“
Es tut einem in diesem Land ja schon ob vieler anderer Vorkommnisse vor lauter Schütteln manchmal der Kopf weh. Der scheinbar grenzenlose Einfallsreichtum mancher Zeitgenossen forciert das aber noch.
Dass Kinder im Rahmen des Innsbrucker Ferienzuges – der an sich eine tolle Einrichtung ist – lernen, wie man Demo-Schilder bastelt, ist ein starkes Stück, sagt viel über die Ideologie der Initiatoren aus. Freilich darf hierzulande – wenn es nach Links geht – jeder seine Ideologie ausleben. Geht es in die gegenteilige Richtung, kommen von Links Aufschreie mit Ende nie.
Die Frage ist aber, ob das Tiroler Landesmuseum, das es ohne Unterstützung mit viel Steuergeld genau gar nicht geben würde, derartige „Kurse“ für ab 7-Jährige anbieten soll? Ob es nicht weit Wichtigeres gibt, das man diesen jungen Menschen mit auf den Lebensweg geben sollte, anstatt Demo-Schilder zu basteln. Einem ihrer Aufträge, nämlich den Abbau sozialer Barrieren zu fördern, kommt das Landesmuseum damit aber ganz sicher nicht nach. Im Gegenteil!
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