Falke vs. Krähe

Gefiedertes Gefecht am Zeltweger Himmelszelt

Steiermark
24.04.2021 06:00

Erhöhte Alarmstufe am Fliegerhorst Zeltweg: Zugvögel, die jetzt wieder verstärkt aus dem Süden heimkehren, stellen für die Eurofighter-Piloten ein hohes Risiko dar. Spezial-Falken sind die Lösung.

Einfahrt ohne Genehmigung? Spielt’s nicht. Trotz Verabredung, da hilft auch kein Presseausweis. Das Regelwerk am Militärflughafen in Zeltweg ist streng, immerhin sind hier die Eurofighter als Speerspitze der österreichischen Luftraumüberwachung stationiert.

Gefahr Vogelschlag
Doch nicht alle halten sich an die eisernen Vorgaben: „Bussarde, Reiher, Turmfalken, Elstern, Kiebitze, Stare oder etwa Krähen stellen immer wieder eine Gefahr für den laufenden Flugbetrieb dar“, erzählt Bernhard Wimmler, Kommandant der Militärflugleitung. Drei Warnstufen können in diesem Zusammenhang ausgerufen werden, aktuell ist man wegen der vielen Zugvögel, die aus dem Süden zurückkommen, in erhöhter Alarmbereitschaft: „Jährlich kommt es bei uns im Schnitt zu drei bis fünf gefährlichen Vogelschlag-Vorfällen“, weiß Wimmler.

Sanfte Vergrämung
Ein großes Problem, das zwei kleine Helden zur Zeit mit viel Geschick lösen: Puppi und Nick. Das siebenjährige Habicht-Weibchen und der sechsjährige Sakerfalke steigen dann auf, wenn es ihre gefiederten Kollegen wieder einmal allzu bunt rund ums Flugfeld treiben: „Der Habicht ist ein Sprinter, ein Kurzstreckenjäger. Geht er in die Luft, verjagt er die anderen Vögel meist nur durch seine Präsenz“, berichtet Falkner Franz Forcher aus Großfeistritz stolz.

Erfolgreiche Mission
Und wahrlich beeindruckt die Flugschau der anderen Art: Der Tacho steht auf 80 km/h, als der edle Beutegreifer blitzschnell aus dem Fenster des fahrenden Autos aufsteigt. Ein Dutzend Krähen verlässt sogleich lärmend das Flugfeld, kurze Zeit später sitzt Puppi wieder auf dem linken Arm ihres Besitzers. Als Belohnung für die erfolgreiche Mission steht bei unserem Besuch am Freitag Wachtel am Speiseplan.

Einsatz-Frequenz je nach Gefahrenlage
Das monatelange Training hat sich einmal mehr bezahlt gemacht. Nur wenige Minuten später landen zwei Eurofighter sicher am Boden. „Bislang ist diese Methode das erfolgreichste Mittel zur Vogelvergrämung“, sagt Wimmler, der die Falkner je nach Gefahrenlage jederzeit anfordern kann. Auch ganz spontan, ohne weiterer Erlaubnis.

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