Zwist mit Tencent

Amazon stellt geplantes „Herr der Ringe“-MMO ein

Symbolbild

(Bild: AP)

Die glücklose Gaming-Sparte des E-Commerce-Giganten Amazon muss einen weiteren Rückschlag hinnehmen und stellt ihr 2019 angekündigtes Online-Rollenspielprojekt im „Herr der Ringe“-Universum ein. Grund sind Streitigkeiten mit dem chinesischen Partner Tencent.

Das berichtet das Wirtschaftsnachrichtenportal „Bloomberg“. Demnach habe Amazon Games sich nicht mit dem chinesischen Gaming-Konzern Tencent einigen können, wie es mit dem „Herr der Ringe“-Projekt weitergehen soll.

Der chinesische Internetkonzern Tencent hat sich in den letzten Jahren bei zahlreichen internationalen Größen der Gaming-Welt eingekauft - etwa bei Activision-Blizzard, Epic Games, Frontier Development, Funcom oder Riot Games.

(Bild: Tencent)

Tencent übernahm den Produktionspartner
Begonnen hatte Amazon die Arbeiten an dem „Herr der Ringe“-MMO 2019 mit dem chinesischen Partner Leyou Technologies, der unter anderem an Splash Damage („Gears of War“) und Digital Extremes („Unreal“) beteiligt ist. Leyou Technologies wurde Ende 2020 von Tencent übernommen. Der neue Besitzer hatte aber offenbar kein Interesse daran, mit Amazon weiter an dem „Herr der Ringe“-Spiel zu arbeiten. Die Entwickler seien zu anderen Tencent-Projekten abgezogen worden, wird berichtet.

Amazons Free-to-play-Shooter "Crucible" floppte binnen weniger Wochen.

(Bild: Amazon Games)

Amazons Spielesparte bisher eher glücklos
Amazon Games wurde 2012 gegründet, bislang ist die Spielesparte des E-Commerce-Riesen aber eher erfolglos. Im vergangenen Jahr startete Amazon Games den Gratis-Shooter „Crucible“ - und musste ihn nach nur vier Monaten wegen zu geringer Spielerzahlen wieder einstellen.

Wegen schlechtem Feedback verschoben: Amazons Online-Rollenspiel "Crucible" soll nun im August erscheinen.

(Bild: Amazon Games)

Mit „New World“ arbeitet Amazon Games zudem an einem Online-Rollenspiel in einer Fantasy-Welt, das nach ersten Alpha-Tests aber prompt verschoben werden musste und nun im August 2021 erscheinen soll. Grund für die Verschiebung war dem Vernehmen nach das schlechte Feedback der ersten Tester, das einen Totalumbau des Projekts notwendig gemacht haben soll.