„Wie Rocky Balboa im dritten Teil nach der letzten Runde.“ Sportchef Barisic fühlte sich beim Anblick von Ercan Kara an Hollywood-Boxer Sylvester Stallone erinnert. „Es hat wirklich wild ausgeschaut“, nickt Rapids Stürmer. Obwohl er auf einem Auge gar nichts gesehen hat ...
Die Nachwehen vom 0:3 gegen Salzburg. Auch da boxte sich Kara durch, bewies er Nehmerqualitäten. Weil er in Minute drei mit Stojkovic zusammenkrachte, ein tiefes Cut über dem Auge erlitt. „Ich wurde auf dem Platz getuckert, das war heftig“, so der 25-Jährige. Der zur Pause raus sollte. „Aber ich wollte nicht.“ Bis Minute 68 ging er mit Turban in jeden Zweikampf. „Dann habe ich gemerkt, dass ich nicht mehr helfen kann.“ Weil das Auge zuschwoll, er kaum etwas sah.
Im Spital wurde die Wunde mit sechs Stichen genäht – Karas einzige Sorge: „Dass ich das Sturm-Spiel verpasse.“ Wird er nicht. Weil mit Infrarot und Lymphbehandlungen das Auge wieder aufging. „Dank unseren Physios“ verpasste Kara keine einzige Trainingseinheit. Und wird deshalb heute auflaufen. Halt mit Turban.
Kein Schönheitspreis
Was Rapids Topscorer schmunzeln lässt: „Ich habe gehört, dass damit einer hier den Durchbruch geschafft hat“, wurden ihm die Heldentaten von Carsten Jancker 1996 erzählt. Dass ihn die Wunde bei Kopfbällen bremst, glaubt Kara nicht: „Man ist voll mit Adrenalin – da spürst nichts.“ Und wenn es wieder aufplatzt? „Dann näht man es wieder zu. Verletzungen gehören dazu.“ So verlor er in Ried ja auch eineinhalb Zähne. Aber er will keinen Schönheitspreis, sondern nur Tore. Auch heute gegen Sturm.
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