Grafikkarten-Wucher

Krypto-Mining-Bremse von Nvidia schon ausgehebelt

Digital
16.03.2021 15:12

Weil die Chipfertiger mit der Produktion nicht hinterher kommen und sie von sogenannten Minern für die Erzeugung von Kryptogeld wie Ethereum aufgekauft werden, kosten PC-Grafikkarten ein Vermögen. Ein Problem, das Chiphersteller Nvidia bei seiner Geforce RTX 3060 mit einer Mining-Drossel lösen wollte: Sie sollte RTX-3060-Karten für Miner unattraktiv machen und dafür sorgen, dass diese tatsächlich bei Gamern landen. Kurz nach dem Start der RTX 3060 zeigt sich allerdings, dass die Drossel leicht auszuhebeln ist - mit Software von Nvidia.

Wie das Technologieportal „Computerbase“ meldet, braucht es dafür lediglich einen Beta-Treiber von Nvidia, der mit Versionsnummer 470.05 über Microsofts Windows-Insider-Programm verteilt wird. Wird er installiert, steigt die Leistung beim Kryptogeld-Mining erheblich an.

Eigene Mining-Karten angekündigt
Bei Nvidia hatte man zuvor noch betont, dass die Mining-Drossel „nicht nur ein Treiber-Ding“ sei, sondern der Treiber im Zusammenspiel mit BIOS und Grafikprozessor eine hohe Mining-Leistung unterbinde. Für Miner wurden indes spezielle Mining-Karten in Aussicht gestellt.

In den Tagen nach der Markteinführung der RTX 3060 zeigte sich dann allerdings schnell, dass die Drossel mit alternativen Treibern umgangen werden kann.

Weil die Gamer in der Corona-Pandemie fernbleiben, hat dieses Internetcafé in Vietnam auf den Mining-Betrieb umgestellt. (Bild: facebook.com/lapdatphongnetngoisao)
Weil die Gamer in der Corona-Pandemie fernbleiben, hat dieses Internetcafé in Vietnam auf den Mining-Betrieb umgestellt.

Immerhin: Das Entfernen der Mining-Drossel mit alternativen Treibern klappt derzeit offenbar nur bei einzelnen RTX-3060-Grafikkarten. Arbeiten in einem System mehrere Exemplare im Verbund - beim Mining ein typisches Szenario - soll die Drossel trotzdem funktionieren, meldet Golem.de.

Leidgeplagten Gamern, die seit Monaten darauf warten, Grafikkarten zur Preisempfehlung des Herstellers kaufen zu können, wird das nur ein kleiner Trost sein. Sie zahlen im Handel derzeit etwa die doppelten Preise der Herstellerempfehlung, selbst zwei Jahre alte Grafikkarten werden heute doppelt so teuer wie bei ihrer Markteinführung angeboten.

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