In der Steiermark

Gerangel um verfügbare Impfdosen wird immer größer

Steiermark
12.01.2021 14:30

In der Steiermark ist ein Kampf um die verfügbaren steirischen Impfdosen gegen das Coronavirus entbrannt. Nach den ersten Immunisierungen vergangene Woche melden sich immer mehr Berufs- und Bevölkerungsgruppen und erheben bei Impfkoordinator Michael Koren Anspruch auf eine möglichst frühe Impfung. Koren pocht allerdings auf Seriosität: Man könne nur anbieten, was absehbar vorhanden sei. Über 80-Jährige außerhalb von Heimen dürften daher frühestens im Februar geimpft werden.

Er sei derzeit mit Forderungen von vielen Seiten konfrontiert, schildert der steirische Impfkoordinator Michael Koren am Dienstag auf Nachfrage der APA. Zahnärzte wollen rasch geimpft werden, niedergelassen Ärzte auch, und erst am Dienstag meldete sich die steirische Ärztekammer und forderte in einer Aussendung eine Anpassung der Corona-Impfstrategie: So sollen Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegepersonal und andere Mitarbeiter von sensiblen Bereichen in den Landeskrankenhäusern „raschest geimpft“ werden.

Sie hätten „tagtäglich und unmittelbar mit besonders gefährdeten Patientinnen und Patienten zu tun“, begründete Kammer-Vizepräsident Eiko Meister. Es dürfe dabei „keinen Verdrängungswettbewerb geben, bei dem die zum Zug kommen, die am lautesten schreien oder die spitzesten Ellbogen haben“.

Wettbewerb hat eingesetzt
Doch genau solch ein Wettbewerb hat offenbar eingesetzt. Die Nachfrage sei laut Koren momentan einfach höher als die Menge der zur Verfügung stehenden Impfdosen. Speziell für die über 80-Jährigen außerhalb von Pflegeheimen dürfte der Impfstoff des Pharmakonzerns Astrazeneca entscheidend sein, denn er sei leichter zu handhaben.

Für diesen wurde aber erst am Dienstag eine bedingte Zulassung in der Europäischen Union beantragt. Der in Auslieferung befindliche Impfstoff von Moderna sei für Koren zwar begrüßenswert, aber die Menge sei zunächst nicht allzu groß.

Hotline aktuell „sinnlos“
Eine Hotline, bei der sich über 80-Jährige beispielsweise für eine Impfung anmelden können, hält er aktuell für sinnlos, „weil wir nicht einmal wissen, ob wir die Impfdosen für diese Menschen Anfang Februar oder Ende Februar oder noch später“ zur Verfügung haben. Er will mit den vorhandenen Dosen jene Zielgruppen impfen lassen, bei denen auch theoretisch alle versorgt werden können - wie etwa Mitarbeiter auf Covid-Stationen.

Klar sei aber auch, dass die Steiermark vergleichsweise viele Pflegeheime hat und daher dort auch jetzt schon über 80-Jährige geimpft werden. Insgesamt leben etwa 12.000 Steirerinnen und Steirer in Pflegeheimen und werden von etwa 10.000 Heim-Mitarbeitern betreut. Insgesamt sind etwa 75.000 Menschen in der Grünen Mark 80 Jahre oder älter.

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