Hubert Flattinger

Er brach auf, um Freude in sein Umfeld zu bringen

Tirol
08.10.2020 18:00

Seit 2010 wird alle zwei Jahre vom Land Tirol der Otto Grünmandl Literaturpreis vergeben. Wegen der heurigen Corona-Ausnahmesituation bekamen ihn gestern zwei herausragende Tiroler Literaturschaffende. Die Autorin Annemarie Regensburger und Hubert Flattinger, den die „Krone“ vorab in Niederösterreich besuchte.

Gestern am Abend wurde der nach dem Kabarettisten, Volksschauspieler und Schriftsteller Otto Grünmandl benannte und mit 5000 Euro dotierte Literaturpreis des Landes Tirol vergeben. Die alle zwei Jahre stattfindende Verleihung fand aufgrund der Corona-Krise nur im kleinen Kreis im Lesesaal des Tiroler Landesarchivs statt.

Ausnahmsweise zwei Auszeichnungen
Laut Kulturlandesrätin Beate Palfrader wurde aufgrund der diesjährigen Ausnahmesituation und den daraus resultierenden schwierigen Umständen für Kulturschaffende der Landespreis ausnahmsweise an zwei Persönlichkeiten der heimischen Literaturszene vergeben.

Einige von Flattingers Werken. (Bild: Andreas Fischer)
Einige von Flattingers Werken.

Die Oberländer Autorin Annemarie Regensburger erhielt ihn unter anderem für ihre vielfältigen Verdienste um die Dialekt-Lyrik und wegen der von ihr erschaffenen Plattform „wortraum“, welche Vernetzungsmöglichkeiten im regionalen, nationalen und gesamten deutschsprachigen Raum ermöglicht.

Besuch in Niederösterreich
Der zweite Preisträger, der sich nun ebenfalls zum noch kleinen und erlauchten Kreis der Preisträger dieser renommierten Auszeichnung zählen darf, ist Hubert Flattinger. Ein vielseitiger Literat, der auch ein begnadeter Illustrator und Zeichner ist. Welcher dreimal mit dem österreichischen Mira-Lobe-Stipendium ausgezeichnet wurde und zudem seine Erfahrungen im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur am Institut für Sozialpädagogik in Stams vermittelt.

Im Atelier seines Hauses beim Texten. (Bild: Andreas Fischer)
Im Atelier seines Hauses beim Texten.

Die „Krone“ traf den 1960 in Innsbruck geborenen Künstler, der immer noch den „Indianer“ spielenden Buben seiner Kindheit in sich trägt, vorab der gestrigen Preisverleihung – und zwar in der von ihm und seiner Frau Ines vor zehn Jahren auserkorenen Wahlheimat im niederösterreichischen Waldviertel. „Ich habe immer das Glück in meinem Leben gehabt, den richtigen Menschen zur richtigen Zeit zu treffen“, erzählt Flattinger im Garten seines kleinen, romantischen Altbauhauses in Niederösterreich.

„Etwas besonderes“
Selbstbewusst wurde Flattinger, der immer ein trauriges Kind war, erst durch die Worte einer älteren Frau, die ihn als „etwas Besonderes bezeichnete“. Und damit behielt diese Dame bis heute recht. Groß ist seine Freude mit der Auszeichnung, da er den Namensgeber Otto Grünmandl schon zu dessen Lebzeiten mehr als schätzte und bewunderte.

Hubert Berger, Kronen Zeitung

Porträt von Tiroler Krone
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