Sie täuschen ihren Opfern die große Liebe vor, wollen aber nur ihr Geld: Liebesschwindler, die in sozialen Medien einsame Herzen einlullen, haben Hochkonjunktur. Laut Zahlen der US-Bundespolizei FBI ist die Betrügerei eine der erfolgreichsten Cybercrime-Maschen überhaupt, spülte 2019 allein aus den USA 475 Millionen US-Dollar in die Kassen der Betrüger.
Noch lukrativer sind laut dem jüngsten Internet Crime Report des FBI für das Jahr 2019 nur E-Mail-Betrügereien in Unternehmen: Damit richteten Cyberkriminelle Schäden in Höhe von 1,8 Milliarden US-Dollar an. Dahinter folgt allerdings gleich der Betrug einsamer Internetnutzer, im Fachjargon als „Romance Scam“ oder „Love Scam“ bekannt.
Globales Phänomen, auch Österreicher Opfer
Die Vorgehensweise der Liebesschwindler ist immer die gleiche: Die Betrüger, die oft von Nigeria aus operieren, legen gefälschte Social-Media-Profile an, geben sich dort etwa als Soldat auf Auslandsmission oder als angeblicher Geschäftsmann aus. Damit nehmen sie Kontakt zu ihren Opfern auf, streuen ihnen Rosen und heucheln ihnen große Gefühle vor.
Lässt sich das Opfer darauf ein und baut eine emotionale Bindung auf, überreden sie es zur Überweisung größerer Geldsummen. Ein globales Problem, dem auch Österreicher nahezu im Wochentakt zum Opfer fallen.
Finanzielle Schäden wachsen von Jahr zu Jahr
Der FBI-Bericht zeigt wie sehr die Masche boomt: Beim Internet Crime Complaint Center, einer FBI-Meldestelle für Cyberkriminalität, gingen 2019 20.000 Meldungen ein, die unter die Kategorie „Romance Scam“ fallen. Den finanziellen Schaden der Betrügerei beziffert man mit 475 Millionen US-Dollar - allein in den USA.
Die Zahlen der letzten Jahre zeigen, wie stark das Geschäft zuletzt wuchs: 2017 erbeuteten Cyberkriminelle in den USA auf diesem Weg laut dem IT-Security-Portal „Bleeping Computer“ in den USA noch 211 Millionen Dollar, 2018 waren es schon 362 Millionen - und nun fehlt nicht mehr viel auf eine halbe Milliarde US-Dollar Schaden.
Damit Sie nicht selbst Opfer werden, hat das FBI einige Tipps für den Fall einer Kontaktaufnahme durch die Liebesschwindler parat:
Manche Opfer machen sich selbst strafbar
Gefahr droht für die Opfer übrigens nicht nur in Form eigener finanzieller Verluste. Viele werden von den Betrügern auch dazu überredet, bei der Geldwäsche zu helfen. Als sogenannte „Money Mules“ überweisen sie im Auftrag der Scammer Geld oder nehmen es entgegen. Damit mache man sich allerdings selbst strafbar, warnt das FBI.
Eine seltene, aber doch bisweilen beobachtbare weitere Folge des Liebesschwindels: Manch ein von den Betrügern eingelulltes Opfer reist letztlich sogar zu seinem vermeintlichen Traumprinzen - und wird dann mitunter von selbigem festgehalten und ausgebeutet.
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